Aktienfonds 2014: Europa fängt Feuer
Tipps neben dem Mainstream
Aber es lohnt sich auch ein Blick auf Fonds, die derzeit nicht in den Top 10 der bestperformenden Fonds enthalten sind. So hat Dirk Apel, Chef der Vermögensverwaltung bei der Hamburger Bank Marcard, Stein & Co, den Métropole Sélection von Fondsmanagerin Isabel Levy auf der Liste.
Apel gefallen der „stringente Investmentprozess“ und das „erfahrene, langjährige Fondsmanagement“. Er weist auf den „sehr guten Track Record“ hin, erwähnt aber auch, dass der Fonds in Krisenjahren höhere Verluste als der Markt erleiden kann.
Dieses Verhalten ergibt sich daraus, dass Levy aktives Management in Reinkultur betreibt. Sie nimmt lediglich 25 bis 30 Titel ins Portfolio und kauft nur Titel, die ihren Analysen zufolge mindestens 30 Prozent zu billig gehandelt werden.
Levy hat bereits Titel aus dem Bankensektor eingesammelt, insbesondere von Banca Intesa Sanpaolo, Unicredit und Banca Popolare dell’ Emilia Romagna. Zudem greift sie ausgerechnet bei einer nicht zyklischen Branche zu, von der derzeit kaum noch jemand etwas erwartet: Telekom.
„Dort zeichnet sich nach Jahren der Ergebnisrückgänge nun eine Wende ab“, sagt Levy und verweist auf Parallelen im US-Markt, auf dem Unternehmen ihre Renditen durch superschnelle Netze zuletzt steigern konnten. Das könne auch in Europa passieren, so Levy.
Das Umfeld macht die Trends
Ein zweiter Fonds-Tipp kommt von Teja von Holzschuher, Investmentchef der Schweizer Vermögensverwaltung Salmann Investment Management: der CIIM European Stock Portfolio. Der sei zwar dem Markt ein bisschen nachgelaufen, werde aber wieder. Warum? Weil Fondsmanager und CIIM-Gründer Stefan Riesen einen sauberen Value-Ansatz fahre.
Grundlage für seinen Fonds sind die Mitgliedsunternehmen des Stoxx Europe 600. Die laufen zunächst durch einen Quant-Filter mit gängigen Bewertungszahlen und Bilanzkennziffern. Darauf folgen ein paar Extrafilter, wie Riesen sie nennt.
„Wir haben rückwirkend getestet, welche Kennzahlen für welche Branchen besonders effektiv wirken“, berichtet er. Übrig bleiben 50 bis 70 Titel, die sich Riesens Team genauer ansieht. Am Ende kommen 20 bis 50 Werte ins Portfolio.
Dass Value-Titel und zyklische Werte nach Jahren wieder besser laufen, ist für Riesen eine Sache des Umfelds: „Wenn die Wirtschaft um 0,1 bis 2,5 Prozent im Jahr wächst, laufen Value-Titel besser. In einer Rezession konzentrieren sich alle lieber auf nicht zyklisch wachsende Growth-Titel als Schutz.“
Über Aufschwünge kann man diskutieren, bei einem sind sich die Protagonisten aber einig: Nach einem neuen Abschwung sieht es nicht aus.
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