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Mehr als China allein
Die besten Aktienfonds für das aufstrebende Asien
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Mehr als China allein Die besten Aktienfonds für das aufstrebende Asien

Der Containerriese CSCL Pacific Ocean des chinesischen Staatskonzerns Coscoläuft in den Hamburger Hafen ein.
Der Containerriese CSCL Pacific Ocean des chinesischen Staatskonzerns Cosco läuft in den Hamburger Hafen ein. | Foto: imago images/Nikito

Endlich entschieden: Nach langem Hin und Her darf Cosco beim Hamburger Container-Terminal Tollerort einsteigen. Die Bundesregierung hat dem chinesischen Staatskonzern eine Beteiligung von 24,9 Prozent erlaubt, obwohl der Umschlagplatz zur sogenannten kritischen Infrastruktur Deutschlands zählt.

„Wir konnten alle Fragen in intensiven und konstruktiven Gesprächen klären“, heißt es dazu vom Hafenbetreiber HHLA. Nun könne man das Terminal zu einem bevorzugten Umschlagplatz des guten
Kunden Cosco ausbauen. Dass wirtschaftliche Gründe den Ausschlag gegeben haben, ist naheliegend. China ist längst der größte Handelspartner des Hamburger Hafens – und im Übrigen auch der gesamten deutschen Wirtschaft. Rund 30 Prozent der Waren, die in den Terminals der Hansestadt umgeschlagen werden, kommen HHLA zufolge entweder aus dem Reich der Mitte oder werden dorthin verschifft.

 

 

 

Coscos Engagement soll Beschäftigung in der Elbmetropole sichern und Hamburgs Bedeutung als Logistikstandort ebenso untermauern wie Deutschlands Rolle als wichtige Industrienation. Knapp 1,4 Millionen Arbeitsplätze hängen laut HHLA hierzulande von den Häfen ab. Und Cosco dürfte motiviert sein, den Handel mit dem Hamburger Hafen weiter zu intensivieren. Schließlich kann der Konzern am Terminal Tollerort künftig Geschäfte mit sich selbst machen. Die Beteiligung ist nur ein Puzzlestück in Chinas Billionen-Infrastrukturprojekt One Belt One Road.

Hier gibt es die Übersicht der Asien-Aktienfonds

Weltumspannendes Handelsnetz

Diese gigantische neue Seidenstraße soll ein weltumspannendes Handelsnetz knüpfen. Dazu zählt enorme Präsenz in rohstoffreichen Ländern Südamerikas und Afrikas. Zwar haben die USA und Europa unlängst verkündet, ähnliche Pläne zu verfolgen, doch die Volksrepublik hat einen jahrelangen Vorsprung. Und der Aufbau von Infrastruktur hat den vor Ort beschäftigten chinesischen Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschafft, der vorerst nur schwer aufzuholen sein dürfte.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Chinas soll auch dank solcher Maßnahmen von 16.545 Milliarden Euro im Vorjahr bis 2028 auf knapp 25.000 Milliarden Euro klettern, wie der Internationale Währungsfonds (IWF) schätzt. Der Blick in den Rückspiegel zeigt, dass die Volksrepublik ihr BIP in zehn Jahren nahezu verdreifacht hat.

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China nimmt bereits den Platz der zweitgrößten Volkswirtschaft hinter den USA ein. Ein Ende des Aufwärtstrends zeichnet sich bislang nicht ab, wohl aber ein sinkendes Tempo. Das ist wenig
verwunderlich, denn die Wirtschaft des Milliardenstaats reift. Der Aufstieg währt bereits seit 1978, als China begann, sich zu öffnen und seine Märkte zu reformieren. Im Schnitt legt die Volksrepublik seitdem gemessen am BIP um 9 Prozent jährlich zu und steuert inzwischen ein Fünftel der weltweiten Wirtschaftsleistung bei.

An Chinas Vormacht hat auch der lange Corona-Lockdown wenig geändert:
In Asien bleiben selbst ökonomisch starke Staaten weit hinter dem Reich der Mitte zurück. So kommt der erste Verfolger Japan 2022 auf knapp 4 Milliarden Euro Wirtschaftsleistung, Indien auf rund 3
Milliarden Euro und Südkorea auf Platz 4 auf lediglich 1,5 Milliarden Euro. 

 

 

 

Verglichen mit dem Westen glänzen Asiens Volkswirtschaften zudem mit enormem Wachstum. So wird die fernöstliche Wirtschaft in diesem Jahr um 5,3 Prozent zulegen, prognostiziert der IWF, 2024 sollen es immerhin noch 5,1 Prozent sein. Beide Zahlen sind vollkommen konkurrenzlos, in den USA etwa winken 1,6 Prozent in diesem und 1,1 Prozent im kommenden Jahr. In Europa herrscht ein aufwärts gerichteter Trend, allerdings auf gleich bescheidenem Niveau.

Kaum kräftiger präsentiert sich Lateinamerikas Produktion, und auch die übrigen Regionen mit aufstrebenden Nationen können nicht mithalten (siehe Grafik). Dass die asiatischen Zuwächse eine wichtige Rolle für das Wohl der gesamten Wirtschaft spielen, bestätigt der IWF-Ausblick, der weltweit 2,8 Prozent Plus für dieses und 3,0 Prozent für nächstes Jahr annimmt.

Quelle: IWF, April 2023
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