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Aktienfonds-Manager David Dudding „Die echten Champions setzen sich durch“

David Dudding: Der Manager des Threadneedle (Lux) Global Focus Fund (ISIN: LU0061474960) spricht im Interview über Parallelen zwischen Fußball und Asset Management.
David Dudding: Der Manager des Threadneedle (Lux) Global Focus Fund (ISIN: LU0061474960) spricht im Interview über Parallelen zwischen Fußball und Asset Management. | Foto: Columbia Threadneedle Investments

Ihr Fonds kann global in Industrie- und Schwellenmärkte anlegen. Sehen Sie derzeit die besseren Chancen auf Kursgewinne bei den etablierten Stars oder dem jungen Nachwuchs der Weltwirtschaft?

David Dudding: Das ideale Team hat beides: erfahrene Spieler und „junge Wilde“. Man erinnere sich nur an das deutsche Nationalteam mit Paul Breitner und Pierre Littbarski 1982. Wir mögen die Schwellenmärkte aufgrund ihres langfristigen Wachstumspotenzials, aber um daran zu partizipieren, ist es häufig am ausichtsreichsten, auf etablierte Spieler wie Unilever zu setzen…

Talentscouts im Fußball suchen in den Vereinen und Clubs nach neuen Ronaldos. Wie identifizieren Sie aus der breiten Masse diejenigen Aktiengesellschaften, die langfristig Wachstum bei angemessener Bewertung bieten dürften?

Indem wir sehr eng mit unseren hauseigenen Analysten zusammenarbeiten. Wir versuchen, so viel wie möglich mit Wettbewerbern und Lieferanten zu sprechen, um die Jungstars frühzeitig zu identifizieren.

Mit derzeit nur 43 Aktien hält Ihr Fonds vergleichsweise wenige Portfoliotitel. Wie wichtig sind einzelne Stars in Ihrem fokussierten Anlagemix für das Erreichen einer Outperformance gegenüber Ihrer Benchmark?

Ein Fußballteam besteht sogar nur aus elf Spielern – also sind 43 mehr als genug. Der Markttheorie zufolge braucht es weniger als 30 Titel für ein effizientes Portfolio. Und jedes Portfolio muss sowohl Stars als auch bodenständigere Player enthalten. Argentinien hat 1986 die Fußball-Weltmeisterschaft mit einem Team gewonnen, das ganz klar im Schatten des Superstars Diego Maradona stand – aber trotzdem stark genug sein musste, um den Verlust des Verteidigers Daniel Passarella vor dem Turnier zu verkraften.

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Um die Attraktivität ganzer Branchen zu beurteilen, nutzen Sie das Fünf-Kräfte-Modell nach Professor Michael Porter. Welche Chancen prognostizieren Sie für die bisherigen Weltmeister des Sektors Informationstechnologie, den Sie deutlich übergewichten?

Die Digitalisierung schreitet weiter voran. Aber die Bedeutung des Technologiesektors sollte auch nicht überschätzt werden. In vielen Branchen werden die Unternehmen die Gewinner sein, die Technologien sinnvoll nutzen, und nicht unbedingt die reinen „Techies“.

Die nach Marktkapitalisierung wichtigste Aktie der Welt, der Tech-Titel Apple, fehlt in Ihrem Portfolio gänzlich. Warum verzichten Sie auf diesen Stammspieler vieler globaler Aktienfonds?

Wir mögen Apple – es ist ein fantastisches Unternehmen. Aber wir haben ein konzentriertes Portfolio, das bereits viele Technologietitel enthält – der Platz im Portfolio reicht einfach nicht für alle. Manchmal müssen auch die Starspieler auf der Bank sitzen und manchmal passen sie nicht in die Aufstellung. Vielleicht ist Apple unser Bernd Schuster?

Rund die Hälfte des Fonds ist derzeit in den Vereinigten Staaten investiert. Inwiefern sind Sie bedroht von einem möglichen Foulspiel des US-Präsidenten Trump, der durch seine Zollpolitik einen langfristigen globalen Handelskrieg riskiert?

Wir investieren in viele wirklich globale Unternehmen. Daher ist unser Engagement in den USA deutlich geringer als es auf den ersten Blick erscheint. Die potenziellen Auswirkungen externer Faktoren wie Handelskriege stimmen uns besorgt. Aber, wie man im Fußball sagt: Am Ende setzen sich die echten Champions durch und tragen den Sieg davon. 1974 lag Deutschland im Finale nach zwei Minuten 0:1 hinten.

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