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Aktienfonds-Manager Georg Oehm „Deutsche Small & Mid Caps sind nicht mehr günstig“

Service-Mitarbeiter von Schindler: Der Anbieter von Aufzügen und Rolltreppen aus der Schweiz gehört zu den Favoriten des Fondsmanagers Georg Oehm.
Service-Mitarbeiter von Schindler: Der Anbieter von Aufzügen und Rolltreppen aus der Schweiz gehört zu den Favoriten des Fondsmanagers Georg Oehm. | Foto: Schindler Aufzüge AG
Georg Oehm, Foto: Wonge Bergmann

Seit mehreren Wochen sind merkwürdige Kursbewegungen im Segment der deutschen Small & Mid Caps zu beobachten. Erratische Ausschläge nach oben und unten haben die in der Anlegergunst weit oben stehende Anlageklasse deutlich volatiler gemacht.

Auf Indexebene ist das in dieser Ausprägung allerdings noch nicht sichtbar. Der M-Dax hat mit einem Plus von fast 19 Prozent seit Jahresanfang einen vorzüglichen Lauf. Zudem bedeuten 1.000 Indexpunkte bei einem Niveau von 27.000 Zählern nicht mal mehr 4 Prozent. Vor drei Jahren entsprach dieselbe absolute Veränderung noch knapp 6 Prozent.

Anfällig für empfindliche Korrekturen

Small & Mid Caps sind inzwischen nicht mehr günstig. Bei einem KGV von oftmals eher 25 als 20 oder EV/EBITDA-Multiplikatoren von über 12x weisen diese Aktien inzwischen eine hohe Anfälligkeit für empfindliche Korrekturen auf. Dazu passt, dass enorm viel Geld in dieses Anlagesegment geflossen ist - und weiterhin fließt.

Schon ein schneller Blick auf die Volumensentwicklung von Small & Mid Caps Fonds verrät, was gerade der Verkaufsschlager am Bankschalter und auf den Internetportalen ist. Doch allzu oft wird dabei auf die vergangene Wertentwicklung geschaut.

Nordkoreanische Raketen über Japan

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Scheinbar vergessen sind auch die zahlreichen wissenschaftlichen Studien, die belegen, dass die höhere Rendite von Small & Mid Caps zu einem Großteil schlicht eine Risikoprämie für deren relativ geringere Liquidität oder schwierigere Liquidierbarkeit ist.

Das merkt man allerdings erst in Abwärtsphasen, wenn die Liquidität versiegt. Dazu ein einfaches Beispiel dieses Sommers: Während der kurzen Kursturbulenzen wegen nordkoreanischer Raketen über Japan fiel der Markt untertägig bis zu 2 Prozent. Einzelne Small Caps um bis zu 8 Prozent.

Lieber Large Caps statt Mega Caps

In den vergangenen Monaten haben wir uns bereits schrittweise aus den Small & Mid Caps zurückgezogen und halten in dieser Größenklasse nur noch an unseren absoluten Favoriten fest. Unser Hauptaugenmerk liegt stattdessen auf den Large Caps nicht den Mega Caps.

Bei Aktien aus der Schweiz, die derzeit ohnehin unsere Favoriten sind, bevorzugen wir beispielsweise SGS und Schindler und nicht Nestlé oder Roche. Die Großen aus der zweiten und dritten Reihe also. Diese bieten nach unserer Einschätzung nach wie vor ein attraktives Potenzial und sind vor allem im Falle von höherer Marktvolatilität deutlich stabiler als Small & Mid Caps.

Außerdem können sie leichter verkauft oder besser mittels Futures abgesichert werden, wenn die Aktienquote im Portfolio zur Risikoreduzierung gesenkt werden soll.

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