Aktienfonds Warum die Dividende der bessere Zins ist
„Hohe Ausschüttungen können mit hohen Rückschlägen einhergehen“
„Eine attraktive Rendite ist nicht in jedem Fall ein ausreichendes Sicherheitspolster“, erklärt Fondsmanager Sand im aktuellen Smart-Invest Trimesterbericht. Denn einerseits gelte: „Dividendenaktien mit hoher Dividendenrendite bringen langfristig hohe Erträge.“
Sand beruft sich hierzu auf eine umfassende Untersuchung des US-Wissenschaftlers Kenneth R. French. Demnach erzielte der breite US-Aktienmarkt in der Zeit von 1952 bis Juli 2015 eine jährliche Wertentwicklung von 10,8 Prozent. Zum Vergleich: Aktien, die keine Dividende zahlen, brachten lediglich eine Wertentwicklung von 9,4 Prozent pro Jahr.
„Ein Grund für das bessere Abschneiden der Dividendenaktien könnte sein, dass Unternehmen, die eine Dividende zahlen, tendenziell wirtschaftlich besser dastehen als die anderen Unternehmen und sich deshalb überhaupt eine Dividendenzahlung leisten können“, erklärt Sand.
„Hohe Rückschlagsgefahr“
Andererseits gibt Fondsmanager Sand auch zu bedenken: „Hohe Erträge werden oft mit einer hohen Rückschlagsgefahr erkauft.“ Denn Aktien von Unternehmen, die eine Dividende zahlen, verlören in Stressphasen nicht weniger an Wert als andere Aktien.
Als Beispiel führt Sand die 30 Dividendenaktien aus dem Eurostoxx Select Dividend an, die seit Anfang 2007 sehr starke Rückschläge verzeichneten: „Auch regelmäßige, hohe Ausschüttungen schützen nicht vor dramatischen Kursverlusten. Diese werden zwar oft wieder aufgeholt, doch die Erholungsphasen können durchaus mehrere Jahre dauern.“
Sands Schlussfolgerung für Anleger lautet: „Langfristig führt an der Aktienanlage kein Weg vorbei.“ Doch dabei sei Vorsicht geboten: „Auch hochgelobte Dividendentitel können sich in kurzer Zeit im Kurs halbieren.“ Daher sei es unbedingt ratsam, mögliche Kursverluste mit geeigneten Strategien abzufedern.