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Studie Homeoffice macht Deutsche zu Aktionären

Frau im Homeoffice.
Frau im Homeoffice: Da Pendelstrecken ins Büro wegfallen, bleibt mehr Zeit für Aktien-Investments. | Foto: Imago Images / Westend61

Rund 5 Prozent der arbeitenden Bevölkerung in Deutschland haben im Corona-Jahr 2020 das erste Mal eine Aktie gekauft oder in einen Aktienfonds investiert. Das geht aus einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) hervor, für die Lorenz Meister und Lukas Menkhoff Daten des sozio-oekonomischen Panels (SOEP) ausgewertet haben.

Den Ökonomen zufolge besaßen im Jahr 2020 rund 23 Prozent aller Erwerbstätigen in Deutschland Aktien. Selbst wenn man berücksichtigt, dass sich der Aktienbesitz nach Geschlecht, Herkunft und Einkommen unterscheidet, hatten Menschen im Homeoffice eine um 5,7 Prozentpunkte höhere Wahrscheinlichkeit, Aktien zu besitzen. Die größte Rolle für einen Neueinstieg in den Aktienmarkt spielte das Homeoffice im untersten Viertel der Einkommensverteilung. Im oberen Viertel war der Anteil der Neueinsteiger zwar größer, allerdings gab es dort keine Unterschiede zwischen Heim- und Büroarbeit.

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Quelle: DIW Berlin

Menkhoff sagt über die Studienergebnisse:

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„Homeoffice hat den Zugang zum Aktienmarkt offenbar erleichtert. Dass durch das Homeoffice auch Menschen mit eher niedrigen Einkommen in den Aktienmarkt eingestiegen sind, ist eine gute Nachricht, die langfristig sogar zu einer gleichmäßigeren Einkommens- und Vermögensverteilung beitragen kann.“

Ein Grund für den Homeoffice-Effekt auf den Aktienbesitz ist wohl, dass Arbeitnehmer deutlich mehr Zeit hatten als zuvor, da sie nicht ins Büro pendeln mussten. Gut eine Stunde mehr haben Heimarbeiter im Durchschnitt zur Verfügung. Rund die Hälfte davon verwenden sie für Freizeitaktivitäten.

Meister sieht noch einen anderen Grund für die verstärkten Aktien-Investments:

„Der Effekt des Homeoffice auf den Aktienbesitz wurde womöglich durch das Aufkommen sogenannter Neobroker – also von Online-Plattformen, über die Aktien ohne großen Aufwand und ohne hohe Kosten gehandelt werden können – noch verstärkt. Auch die im Zuge der coronabedingten Lockdowns gestiegene Sparquote hat womöglich zum Aktien-Boom beigetragen.“

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