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Aktienkultur Nur 4,38 Millionen direkte Aktionäre in Deutschland

Während sich der DAX in den vergangenen fünf Jahren um 70 Prozent ins Plus geschoben hat, kamen Spareinlagen im Vergleich dazu genau betrachtet gar nicht voran. So liegt die maximale Verzinsung für Tagesgeld derzeit bei 1,2 Prozent im Jahr. Die aktuelle Rendite von Bundesanleihen mit zehn Jahren Laufzeit beläuft sich auf magere 0,5 Prozent. Weil die Inflation seit einigen Monaten wieder anzuziehen beginnt – in Deutschland sind die Preise im Februar 2017 um 2,2 Prozent zum Vorjahresvergleich gestiegen, höchster Wert seit Juli 2013 – verlieren die Sparer Geld, schildert Christoph Bruns in einem aktuellen Expertenkommentar die Lage.

Acht Millionen aktive Aktionäre

Obwohl die finanzwirtschaftlichen Fakten grundsätzlich für einen Besitz von Produktivkapital an Unternehmen sprechen, handelt die deutsche Bevölkerung kontrovers: „Die meisten Deutschen meiden die Börse. Nur 8,98 Millionen Menschen besaßen 2016 Aktien und Anteile an Aktienfonds, meldet das Deutsche Aktieninstitut in Frankfurt. Doch zu diesen Aktienbesitzern zählen auch die 1,1 Millionen Belegschaftsaktionäre, von denen 828.000 ausschließlich die Belegschaftsaktien des Unternehmens halten, für das sie arbeiten. Das heißt: In Deutschland erzielen nur gut acht Millionen Menschen Aktienrenditen aus unterschiedlichen Ertragsquellen wie Aktien und Aktienfonds“, erläutert Bruns.

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Wie der Gründer der LOYS AG weiter ausführt, liegt die Zahl der direkten Aktionäre in Deutschland sogar noch niedriger: 2016 wurden 4,38 Millionen direkte Aktionäre verzeichnet, also Anleger, die direkt in Wertpapiere investieren und keine Anteile an Aktienfonds halten.

Geld zum Investieren ist in Deutschland durchaus vorhanden: Auf Sparbüchern waren hierzulande 2016 fast 600 Milliarden Euro gebunkert. Nicht zuletzt wegen der hohen Sparquote: Pro 100 Euro verfügbares Einkommen werden im Schnitt knapp zehn Prozent gespart.

Interessant ist auch, was eine GfK-Umfrage herausgefunden hat: Lediglich zwölf Prozent der Deutschen stufen das Sparbuch als attraktive Anlageform ein, 40 Prozent besitzen jedoch eines. Bei Aktien ist es umgekehrt: 20 Prozent der Befragten halten sie für attraktiv, aber nur zwölf Prozent geben an, Aktien zu halten.

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