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Vermögensverwalter erwartet Rückgang der Teuerungsrate Wie sich sinkende Inflationsraten auf die Aktienmärkte auswirken

Kupferband-Rollen bei Firma in Sachsen-Anhalt
Kupferband-Rollen bei Firma in Sachsen-Anhalt: Ein Indikator für den nachlassenden Inflationsdruck ist der Kupferpreis, sagt Vermögensverwalter Oliver Zastrow. | Foto: Imago Images / Felix Abraham
Oliver Zastrow
Bild: Albrecht, Kitta & Co.

Verschiedene Indikatoren weisen darauf hin, dass die Inflation demnächst eher wieder sinkt als weiter steigt oder stabil bleibt. In Deutschland hat sich die Teuerungsrate im Juni bereits auf 7,6 Prozent zurückgebildet, was 0,3 Prozentpunkte weniger als im Mai waren. Der vielleicht wichtigste Indikator für den nachlassenden Inflationsdruck ist der Kupferpreis. Dieser ist seit seinem Top im März dieses Jahres bis jetzt um mehr als 20 Prozent gefallen. Damit befindet sich Kupfer nach gängiger Definition in einem Bärenmarkt.

In den zurückliegenden 30 Jahren kam es immer zu einer Rezession, wenn der Kupferpreis in die Knie ging. Es gibt eigentlich nichts, was dafürspricht, dass es dieses Mal anders sein sollte. Der Zusammenhang ist klar: Die Industrie fragt weniger Kupfer nach, weshalb dessen Preis fällt. Damit sollte auch der Inflationsdruck ein wenig nachlassen, auch wenn sich die Geldentwertung weiter auf einem hohen Niveau bewegen dürfte. Daher wird die Fed trotz rezessiver Tendenzen vorerst an ihrer restriktiven Geldpolitik festhalten.

Powell bleibt hart

In diesem Jahr gab es in den USA bereits drei Zinserhöhungen. Gleichzeitig hat die Fed begonnen, weniger Prolongationen bei den von ihr gehaltenen Anleihen durchzuführen. Sie entzieht den Finanzmärkten somit Liquidität. Fed-Chef Jerome Powell hat unmissverständlich klar gemacht, dass die Bekämpfung der Inflation nicht das wichtigste, sondern sogar das einzige Ziel seiner Geldpolitik ist.

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Angesichts dieser Rahmenbedingungen ist ein sogenanntes Goldilocks-Szenario, also moderate und rückläufige Inflation gepaart mit einem vernünftigen Wachstum der Wirtschaft und damit auch der Unternehmensgewinne, eher unwahrscheinlich. Doch nur in diesem Szenario wären die Aussichten für Aktien positiv.

Vielmehr sieht es danach aus, als bliebe die Inflation erst einmal trotz der Bemühungen der Fed hoch. Gleichzeitig dürften aufgrund der rezessiven Tendenzen die Unternehmensgewinne zurückkommen. Die jüngsten Gewinnwarnungen der beiden Supermarktketten Target und Walmart sprechen für sich.

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