LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in MeinungenLesedauer: 5 Minuten

Aspoma zum Aktienmarkt China Markt überschätzt Folgen des Handelskriegs

Seite 2 / 4

Wirtschaftswachstum sinkt nur wenig

Die gute Nachricht ist, dass China eine riesige Binnenwirtschaft ist; Nettoexporte machen nur 3 Prozent des Bruttosozialprodukts aus (siehe Abbildung). Außerdem sinkt der Anteil der Exporte Chinas, die in die USA gehen, kontinuierlich; mittlerweile ist das Exportvolumen mit dem benachbarten asiatischen Raum mehr als zweimal so groß wie mit den USA. Die negativsten Schätzungen von Ökonomen gehen daher von einem Rückgang des Wachstums von nur 0,5 Prozent aus; immer noch liegt im laufenden Jahr 2018 das reale Wirtschaftswachstum Chinas bei zirka 6,5 Prozent.

Regierung hat bereits Gegenmaßnahmen eingeleitet

Außerdem sitzt die chinesische Regierung vor dem Szenario nicht wie die Schlange vor dem Kaninchen, sondern reagiert proaktiv auf die negativen Auswirkungen. So hat sie bereits im April begonnen, durch gezielte Maßnahmen die Wirtschaft zu stützen (siehe nachfolgende Abbildung).

Zentrale Maßnahmen sind:

* Steuersenkungen, um die Investitionskraft kleiner und mittlerer Unternehmen zu stärken,

* Versorgung des Marktes mit Liquidität durch die Senkung der Mindestreservesätze,

*Abwertung des RMB gegenüber dem US-Dollar,

*Lockerungen bei der Genehmigung von Infrastrukturinvestitionen sowie

*Anreize für Banken, die Kreditvergabe an kleine und mittlere Unternehmen zu steigern.


Wesentlich ist, dass anders als bei früheren Stützungsmaßnahmen nicht einfach Geld ins System gepumpt wird, sondern die Gelder für strukturelle Verbesserungen eingesetzt werden – statt zu Kapazitätserweiterungen werden die Unternehmen beispielsweise zu Investitionen in die Automatisierung ihrer Anlagen ermutigt.

Tipps der Redaktion