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Aktienmarkt Sind Qualitätsaktien wirklich zu teuer geworden?

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Defensive Unternehmen relativ teuer

1.) Verwendet man einen Diskontierungssatz von etwa 9 Prozent, der in der Vergangenheit - als die Zinssätze noch nicht von den Zentralbanken manipuliert wurden - als angemessen gegolten hätte, so kommt man zu dem Schluss, dass defensive Unternehmen tatsächlich relativ teuer sind, ihr Bewertungsniveau aber noch nicht als massiv überzogen bezeichnet werden kann.

Wichtiger noch: Verglichen mit dem Markt als Ganzem sind sie nicht teurer als in der Vergangenheit. Ihr überdurchschnittlich guter Kursverlauf erklärt sich durch die positivere Entwicklung ihrer Unternehmensgewinne. (Wichtig ist hier festzuhalten, dass diese Feststellung für defensive Qualitätsaktien in ihrer Gesamtheit gilt. Einige dieser Aktien sind durchaus sehr teuer geworden. Bei anderen erklärt sich die gute Gewinnentwicklung im Wesentlichen durch Aktienrückkäufe, die häufig durch Schulden finanziert wurden.)

Relative Bewertung von Qualitätsunternehmen im Vergleich zum Markt

Quelle: Minack Advisors, Grafik: BLI - Banque de Luxembourg Investments

Die Grafik zeigt das relative KGV von Qualitätsaktien gegenüber dem Markt. Wie zu erkennen ist, bewegt sich dieses KGV in einem ähnlichen Korridor wie in der Vergangenheit. Nun könnte man durchaus argumentieren, dass gerade diese defensiven Unternehmen angesichts der zahlreichen wirtschaftlichen und finanzpolitischen Unsicherheitsfaktoren doch die größten Nutznießer des niedrigen Zinsniveaus sein müssten und daher verdienten, höher bewertet zu sein.

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