Aktionärsinteressen BdV nimmt Allianz-Konzern in die Mangel
Der branchenkritische Bund der Versicherten (BdV) lässt an der Geschäftspolitik des Allianz-Konzerns kein gutes Haar: „ Sie stellt die Interessen der Versicherten hinter die der Aktionäre“, erläutert Vorstandssprecher Axel Kleinlein und verweist auf Pläne der Allianz zur Abwicklung der Bestände des Presseversorgungswerks und zu Verkäufen britischer und belgischer Lebensversicherungsverträge an Run-Off-Plattformen.
Nachteile für versicherte Journalisten zu erwarten
Gehe ein Unternehmen in den Run-Off, würden keine neuen Verträge mehr angenommen und die Bestandsverträge abgewickelt. Damit entfalle das Reputationsrisiko mit den bekannten negativen Folgen. Es sei zu befürchten, dass die Geschäftspolitik der Allianz für für Journalistinnen und Journalisten mit Einbußen bei der Überschussbeteiligung, schlechterem Service und geminderter Transparenz einhergehe, betont Kleinlein. Bereits jetzt sei das Vorgehen der Allianz hochgradig intransparent, so der BdV-Sprecher.
Hintergrund sei eine Fokussierung auf die Interessen der Aktionäre. „Wenn die Versicherten aus dem Blickfeld geraten, gewinnen die Aktionäre an Bedeutung“, urteilt Kleinlein. Dies zeige sich auch an den hohen Dividenden und den niedrigen Überschussbeteiligungen. Für die Allianz seien die Versicherten im Presseversorgungswerk nur noch unbequemes Beiwerk, kritisiert er.
Hallo, Herr Kaiser!
Erst in der vergangenen Woche hatte die Allianz bekanntgegeben, dass die Presse-Pensionskasse ihr Geschäft einstellt, die Pressefirmen eine betriebliche Altersvorsorge (bAV) für ihre Mitarbeiter anbietet. Neuabschlüsse soll es ab dem 1. Oktober nicht mehr geben.
Wie der „Versicherungsbote“ berichtet, weist der Konzern die Kritik zurück und erklärt, dass ein Verkauf deutscher Lebensversicherungsbestände nicht zur Diskussion stehe. „Ich kann die Spekulationen des BdV in keinster Weise nachvollziehen“, zitiert das Magazin den Allianz-Sprecher Franz Billinger.