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Aktive ETFs: Wo sie Vorteile bieten und wie Axa IM sich aufstellt

Der Markt für Exchange Traded Funds (ETFs) entwickelt sich stetig weiter. Was einst als rein passives Anlagevehikel startete, hat sich mittlerweile diversifiziert. Besonders aktive ETFs, die aktives Management und effiziente ETF-Strukturen verbinden, gewinnen an Bedeutung.
Axa Investment Managers (AXA IM) ist 2022 nach längerer Pause wieder in den ETF-Markt eingestiegen und setzt dabei gezielt a...
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Der Markt für Exchange Traded Funds (ETFs) entwickelt sich stetig weiter. Was einst als rein passives Anlagevehikel startete, hat sich mittlerweile diversifiziert. Besonders aktive ETFs, die aktives Management und effiziente ETF-Strukturen verbinden, gewinnen an Bedeutung.
Axa Investment Managers (AXA IM) ist 2022 nach längerer Pause wieder in den ETF-Markt eingestiegen und setzt dabei gezielt auf aktive Strategien. Warum das Haus sich dazu entschieden hat und welche Vorteile die Produktkategorie bietet, erklärt Pay Fahlbusch, Leiter ETF-Vertrieb für Deutschland und Österreich.
1. Aktive ETFs als Differenzierungsmerkmal in einem gesättigten Markt

„Der Markt ist sehr crowded, wie es so schön heißt. Es gibt schon unzählige ETF-Anbieter“, erklärt Fahlbusch. Die Entscheidung, auf aktive ETFs zu setzen, war daher strategisch: „Die Idee war, wenn wir jetzt auf dem Markt noch hinzukommen, wie können wir uns abheben?“
Als primär aktiv gemanagtes Haus nutzt Axa IM vorhandene Kernkompetenzen und überträgt sie auf das ETF-Format. „Wir haben die aktiven Kapazitäten sowieso schon im Haus für Mandate und aktive Fonds. Wir nutzen das dementsprechend auch, um uns in der ETF-Welt zu positionieren“, führt Fahlbusch aus.
2. Besondere Stärken bei Anleihen und thematischen Investments
Die Produktpalette von Axa IM umfasst sowohl aktive als auch passive ETFs, doch der Fokus liege klar auf den Kernkompetenzen des Hauses. „Die Stärken von Axa IM liegen insbesondere in Fixed Income, also bei Rentenpapieren, sowie bei thematischen Investments wie Biodiversität und Klima“, erläutert Fahlbusch. Diese Expertisen werden nun auch in ETF-Form angeboten.
3. Mehr Glaubwürdigkeit bei ESG-Themen
Aber auch insgesamt zeigt sich bei ESG-Themen aus Fahlbuschs Sicht ein besonderer Vorteil aktiver ETFs. „Aktives Management kann hier mehr Glaubwürdigkeit bieten als rein passive Strategien“, betont der Experte.
Er verdeutlicht dies an einem Beispiel: „Bei passiven Biodiversitäts-ETFs finden sich mitunter Unternehmen in den Top-Holdings, die auf den ersten Blick nicht zum Thema passen. So könnte ein Endkunde überrascht sein, wenn er beispielsweise Fast-Food-Ketten in einem Biodiversitäts-ETF findet.“ Aktives Management könne solche Widersprüche vermeiden und „auf Portfolioebene viel kurzfristiger und dezidierter agieren“.
4. Überdurchschnittliches Wachstum trotz kleiner Basis
Die Zahlen zeigen einen klaren Trend: „Mit Stand Ende letzten Jahres flossen nur knapp 7 Prozent der Neugelder im ETF-Segment in aktive ETFs“, berichtet Fahlbusch. Das mag wenig erscheinen, doch es zeigt ein überdurchschnittliches Potenzial. „Wenn man bedenkt, dass nur etwa 2,5 Prozent der Bestandsgelder in aktiven ETFs liegen, dann ist das ein enormes Wachstum.“
Besonders interessant: Von 19 Milliarden Euro Neugeldern in aktiven ETFs waren 2023 allein 13,6 Milliarden in aktive ESG-Aktien-ETFs geflossen. ESG-Strategien spielen im aktiven ETF-Segment also eine weit größere Rolle als im Gesamtmarkt.
5. Einsatzbereich von aktiven und passiven ETFs entscheidend
Mit Blick auf den Gesamtmarkt zeigt sich: Aktive ETFs sind nicht in jedem Segment zielführend. „Bei hocheffizienten Märkten wie dem US-Aktienmarkt, wo alle globalen Investoren ein Auge darauf haben, ist es sehr schwierig, einen echten Informationsvorsprung zu erlangen“, erklärt Fahlbusch. Daher eigneten sich für Märkte wie den Nasdaq oder US Large Caps eher passive Lösungen.
Die Stärken aktiver ETFs liegen dagegen „in Nischenmärkten und Spezialthemen wie ESG, in Schwellenländern mit geringerer Informationsdichte oder im Fixed-Income-Bereich.“ Hier könne aktives Management durch Informationsvorsprünge oder gezieltes Risikomanagement einen echten Mehrwert bieten.
6. Kostenvorteile durch Skaleneffekte
Auf die Kritik, aktives Management würde über ETFs zum „Schleuderpreis“ verkauft, entgegnet Fahlbusch: „Wenn man in der Firma sowieso schon das aktive Management hat, die Strategien, die Portfoliomanager, das Research, und dann neben den aktiven Fonds noch aktive ETFs zur Verfügung stellt, dann ist das ein Skaleneffekt.“ Die effizientere Produktstruktur von ETFs ermöglicht niedrigere Kosten, was sie für Anleger attraktiv macht.
„Kostentechnisch positionieren sich aktive ETFs in der Mitte zwischen passiven ETFs und aktiven Fonds“, erklärt Fahlbusch. Interessanterweise gibt es aber auch „vergleichbare passive Produkte, die teurer sind als unsere aktiven ETFs“ – ein weiterer Grund, genau hinzuschauen.
7. Besondere Vorteile bei Anleihen-ETFs
Die Stärken aktiver ETFs zeigen sich aus Fahlbuschs Sicht besonders bei Anleihen. „Bei passiven Anleihen-ETFs gilt: Je mehr Schulden derjenige Emittent hat, desto höher ist er am Index gewichtet“, erklärt Fahlbusch. „Die Frage ist: Sollte man dem, der schon die meisten Schulden hat, das meiste Geld geben? Schwierig.“
Ein aktiver Ansatz bietet hier drei wesentliche Vorteile:
- Erstens kann die problematische Indexgewichtung umgangen werden.
- Zweitens können Totalausfälle besser vermieden werden, indem gefährdete Anleihen frühzeitig verkauft werden. „Eine schöne Zahl: Im High-Yield-Bereich beispielsweise hatte der Index, der abgebildet wird, über die letzten 20 Jahre über 680 Ausfälle, das aktive Team dagegen gerade mal zwei“, illustriert Fahlbusch.
- Drittens bietet aktives Management mehr Flexibilität bei Indexanpassungen und muss nicht wie passive ETFs am gleichen Tag verkaufen und kaufen.
Der Zukunft blickt Fahlbusch positiv entgegen: „Wir sehen in aktiven ETFs die Chance, gewisse Anlageklassen überhaupt erst zugänglich zu machen, die bisher nicht in ETF-Form angeboten wurden.“
Die größere Flexibilität ermöglicht zudem den Einsatz von KI und regelbasierten Ansätzen sowie individuellere Strategien. „Im aktiven ETF-Segment hat man durchaus noch die Möglichkeit ein paar Innovationen, ein paar Bereiche zu betrachten, die es bisher noch nicht in den ETF-Bereich geschafft haben“, resümiert Fahlbusch.
Über Pay Fahlbusch von Axa IM
Pay Leonidas Fahlbusch ist seit November 2023 bei Axa IM als Leiter ETF-Vertrieb für Deutschland und Österreich tätig. Zuvor war er bei UBS Asset Management sowie der DWS im ETF-Vertrieb für Deutschland und Österreich zuständig. Fahlbusch hat einen Bachelor in BWL sowie einen Master in Management mit Schwerpunkt Finance. Er ist zertifizierter ESG-Analyst und International Investment Analyst.



