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Aktiver Aktionär Bert Flossbach schreibt offenen Brief an Daimler-Vorstand Zetsche

Der Gründer und Chef der Kölner Vermögensverwaltung Flossbach von Storch, Bert Flossbach, hat einen offenen Brief an Daimler-Vorstand Dieter Zetsche geschrieben. Er steht im aktuellen Kapitalmarktbericht des Hauses.

Darin fordert Flossbach eine umfangreiche Auklärung des Abgasskandals im Hause Daimler – auch um den Imageschaden bei den Aktionären zu begrenzen. Denn: Daimler gehe es im Grunde genommen wirtschaftlich gut. „Die geringe Wertschätzung des Kapitalmarktes stand schon vor den jüngsten Enthüllungen in krassem Gegensatz zu der guten wirtschaftlichen Entwicklung“, schreibt Flossbach an den Zetsche. Und weiter: „Auch die erfolgreiche Modellpolitik, die breite regionale Diversifikation und die zukunftsträchtigen Beteiligungen von Daimler Services werden von der Börse nicht honoriert.“

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Womit Flossbach beim nächsten Thema ist: Wenn das Unternehmen in seiner jetzigen Form fortbestünde, hätte es finanzielle Einbußen. Es wäre es an der Börse „grotesk niedrig“ bewertet. Denn der Dieselskandal betreffe nicht nur die PKW-Sparte des Konzerns. Er ziehe auch dessen LKW-Bereich in Mitleidenschaft – und der solle „nicht vom PKW-Dieselskandal in Sippenhaft genommen“ werden, wünscht sich der Profi-Investor.

Flossbachs Vorschlag: Der Dax-Konzern solle sich aufspalten: in die eigenständigen Unternehmen „Mercedes-Benz-Cars“ und „Daimler Trucks“. Die Unternehmen wären so stärker und flexibler und Mitarbeiter würden sich wieder mehr mit ihrem Arbeitgeber identifizieren. Einzeln wären beide Unternehmen mehr wert, wirbt Flossbach für seinen Vorschlag.

Er rechnet vor: Allein der LKW-Bereich des Daimler-Konzerns sei aktuell 30 bis 35 Milliarden Euro wert. Bei einem Konzerngesamtwert von 65 Milliarden Euro bleibe für die PKW-Sparte damit nur 30 Milliarden Euro übrig – gerade einmal gut die Hälfte des Werts von Wettbewerber BMW. Das könnten weder der Daimler-Vorstand noch der Aufsichtsrat noch die Mitarbeiter wollen, schätzt Flossbach. Er betont: „Die Aktionäre, also diejenigen, die ‚Skin in the Game‘ haben, sind es mit Sicherheit nicht.“