Suche Event Calendar Icon EVENTKALENDER Newsletter Icon Newsletter Icon Newsletter Abonnieren
Das Tool für Profis und solche, die es werden wollen – jetzt die DAS INVESTMENT Fonds-Analyse-App installieren.
Headphones
Artikel hören
Aktiv gegen passiv
Aktiver Fonds versus ETF: So unterschiedlich lässt sich in Dividenden anlegen
Die Audioversion dieses Artikels wurde künstlich erzeugt.

Aktiv gegen passiv Aktiver Fonds versus ETF: So unterschiedlich lässt sich in Dividenden anlegen

Von in AnalysenLesedauer: 10 Minuten
Jogger und Mann im Liegestuhl vor einem Wegweiser
Aktiv oder passiv in Dividendenfonds investieren - vier Möglichkeiten im Vergleich | Foto: Iris Bülow mit Canva

Mit Dividendenaktien verbinden Anleger häufig erfolgreiche Geschäftsmodelle, die es den Unternehmen erlauben, ihre Investoren kontinuierlich an diesem Erfolg teilhaben zu lassen – in Form von Gewinnausschüttungen. Dividenden waren historisch in vielen Ländern ein wesentlicher Werttreiber der Aktienmärkte.

Der japanische Index Topix notierte Anfang 1990 beispielsweise bei rund 2.750 Punkten. Ende August 2024 betrug der Indexstand nur 2.712 Punkte. Anleger fuhren somit selbst nach mehr als 30 Jahren einen Kursverlust ein. Wer jedoch die Dividenden mit einbezog und diese immer wieder reinvestierte, der erzielte dagegen einen Ertrag von +60 Prozent. Hierbei handelt es sich wohl um eines der denkbar schlechtesten Szenarien. In anderen wichtigen Märkten, zum Beispiel den USA, gesellten sich zu den Dividendenerträgen selbstverständlich auch noch großzügige Kursgewinne.

Aus steuerlichen Gründen kann es interessant für Unternehmen sein, Gewinne eher in Aktienrückkäufe (sogenannte Buybacks) zu investieren und somit den Kurswert der einzelnen Aktie zu steigern, als diese vorrangig als Dividenden auszuschütten. Relevant ist diese Praxis vor allem für den US-amerikanischen Markt. So legte der Kursindex S&P 500 seit dem Jahr 2000 um mehr als +280 Prozent zu. Berücksichtigt man außerdem die Dividendenzahlungen, waren es unglaubliche +570 Prozent.

 

Obwohl es nicht ihrem Ruf entspricht, zählen beispielsweise die großen US-amerikanischen Technologiewerte Alphabet und Meta Platforms neuerdings zu den Dividendenzahlern. Dennoch lässt die Dominanz der Wachstumswerte Dividendeninvestoren seit langem ihre Haare raufen. Das viele Jahre niedrige Zinsumfeld belohnte nicht die defensiven, solide wirtschaftenden Unternehmen mit Bewertungsaufschlägen und Kurszuwächsen, sondern die schnell wachsenden Firmen samt ihrer Hoffnung auf Erträge in ferner Zukunft. 

Investoren sollten sich außerdem bewusst sein, dass einige Firmen zwar hohe Dividenden zahlen, aber diese nur auf Basis einer hohen Verschuldung und geringen Rentabilität stemmen. Für Anleger bedeuten diese potenziellen Fallstricke: Augen auf bei der Fondswahl. Denn die verfügbare Auswahl erstreckt sich von Vehikeln mit soliden Dividendenzahlern über Fonds, die auf die Maximierung der Dividendenrendite setzen, bis hin zu Strategien, die vor allem die Sicherheit der Dividenden fokussieren.

Dividendenfonds sind somit nicht gleich Dividendenfonds. Ihre Zusammensetzung und Wertentwicklungen können signifikant voneinander abweichen. Wir haben uns daher mit vier unterschiedlich gelagerten Produkten im Detail beschäftigt.

Die aktiven Fonds: Zwei gegensätzliche Spiegelbilder  

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

 

Der DWS Top Dividende (ISIN: DE0009848119) ist mit einem Volumen von 20 Milliarden Euro der Platzhirsch unter den Dividendenfonds in Deutschland. Portfoliomanager Thomas Schüßler verantwortet nun seit fast 20 Jahren die Entwicklung des Fonds. Sein Ansatz verkörpert wohl das, was sich die meisten Anleger hierzulande unter einem klassischen Dividendenfonds vorstellen, denn das Fondsportfolio besteht aus Unternehmen mit stabilen Geschäftsmodellen und liefert höhere Dividenden als der Gesamtmarkt bei geringeren Schwankungen. Neben der Dividendenrendite werden auch das -wachstum sowie die Ausschüttungsquote als Filterkriterium berücksichtigt.

Bei 1.000 Meetings mit Unternehmen pro Jahr fühlt Schüßlers Research-Team den Firmen und ihren Unternehmenszahlen genauer auf den Zahn. Fündig werden sie aktuell vor allem in Europa, dort sind derzeit 45 Prozent des Fonds investiert. Finanzwerte wie die französische Axa, die heimische Allianz oder die britische HSBC landeten neben europäischen Ölwerten wie Totalenergies und Shell im Einkaufwagen. Doch auch in Asien bieten sich mit dem Chiphersteller TSCM und dem Kommunikationsdienstleister Nippon Telegraph attraktive Investments. Bergbauaktien mit Fokus auf Edelmetalle aus Kanada, den USA und Australien finden ebenfalls Einzug ins Portfolio.

Ungewöhnlicherweise enthält der Fonds zu 5 Prozent Gold-ETCs und 5,3 Prozent US-Staatsanleihen. Die Goldquote sieht der Manager als diversifizierende Ergänzung zu den Edelmetallminen und die Anleihen als Zusatzertrag und Absicherung. Zwar liefert der defensive Ansatz eine hohe Dividendenrendite auf Portfolioebene, doch bleibt die Wertentwicklung in den letzten fünf Jahren mit +26 Prozent deutlich hinter Vergleichsfonds (+48 Prozent) sowie dem MSCI World (+80 Prozent) zurück.

Dafür gelang es dem Management in den letzten Jahren aber, die Ausschüttung jährlich zu steigern. Derzeit liegt die Dividendenrendite im Fonds mit 3,6 Prozent vor der Vergleichsgruppe mit 3,3 Prozent. Hinsichtlich der Risikoparameter weist der DWS Top Dividende eine geringe Schwankung und auch niedrigere Verluste in Korrekturphasen wie im Jahr 2022 auf. Durch seinen defensiven Charakter eignet sich der Fonds nicht nur für Dividendenenthusiasten, sondern auch für vorsichtige Investoren, die entspannt am Aktienmarkt partizipieren möchten.

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

 

Der JPM Global Dividend Fonds (LU0329202252) ist eine Art Gegenentwurf zum DWS-Fonds. Das Team besteht aus drei Managern und ist in dieser Kombination recht jung. Sam Witherow und Helge Skibeli arbeiten seit sechs Jahren zusammen, während Michael Rossi das Team seit rund einem Jahr ergänzt. Der Fokus von J.P. Morgan liegt nicht klassisch auf der Dividendenhöhe, sondern vor allem auf dem Dividendenwachstum sowie auf dem langfristigen Wachstumspotenzial der Unternehmen selbst. Dies resultiert in einer zur Vergleichskategorie überdurchschnittlich großen Position US-amerikanischer Aktien von knapp 60 Prozent. Spannende Titel findet das Team auch in Asien, das 17 Prozent Gewicht beisteuert. Europa ist mit 22 Prozent hingegen unterrepräsentiert.

Dem Wachstumsfokus wird mit Aktienpositionen wie Microsoft (7 Prozent) und Meta Platforms (3,5 Prozent) Tribut gezollt. Eine Schnittmenge zum völlig anders gelagerten DWS-Fonds bildet die TSMC-Position mit knapp 4 Prozent. Insgesamt investiert der J.P.-Morgan-Fonds ausgewogener als die Value-lastige Vergleichsgruppe. Die Wertentwicklung des Fonds reichte über die letzten fünf Jahre mit +70 Prozent gegenüber +80 Prozent nahe an den MSCI World Index heran und lag somit deutlich vor der Vergleichsgruppe mit +48 Prozent.

Mit seinem fokussierten (50 bis 90 Titel) und dennoch ausgewogenen Portfolio erzielt der Fonds jedoch eine vergleichsweise geringe Dividendenrendite von 2,7 Prozent. Für Anleger, die sowohl mit Dividendentiteln Stabilität ins Portfolio bringen als auch Wachstumschancen nutzen möchten, bietet dieser Fonds einen guten Kompromiss.

PDF nur für Sie. Weitergabe? Fragen Sie uns.
Newsletter Titelbild
Ja, ich möchte den/die oben ausgewählten Newsletter mit Informationen über die Kapitalmärkte und die Finanzbranche, insbesondere die Fonds-, Versicherungs-und Immobilienindustrie abonnieren. Hinweise zu der von der Einwilligung mitumfassten Erfolgsmessung, dem Einsatz der Versanddienstleister June Online Marketing und Mailingwork, der Protokollierung der Anmeldung, der neben der E-Mail-Adresse weiter erhobenen Daten, der Weitergabe der Daten innerhalb der Verlagsgruppe und zu Ihren Widerrufsrechten finden Sie in der Datenschutzerklärung. Diese Einwilligung können Sie jederzeit für die Zukunft widerrufen.
+
Anmelden