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Aktualisiert am 08.09.2022 - 16:28 Uhrin AnalysenLesedauer: 10 Minuten

Aktiv gegen passiv Aktiver Fonds versus ETF – wer findet die besten Value-Aktien?

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Fazit: Taktik oder Strategie?

Value-Aktien fristen in den allermeisten Anlegerportfolios, die mehrheitlich durch wachstumsorientierte und themenbasierte Produkte dominiert sind, heute ein Schattendasein. Doch die letzten 18 Monate zeigen, wie wichtig eine Balance zwischen beiden Stilen im Portfolio sein kann.

Mit Value-Investments wie dem Robeco BP Global Premium oder iShares Egde MSCI World Value bringen Anleger Substanz in ihr Portfolio. Beide Produkte haben jedoch gemein, dass ihre meist konjunkturabhängigen Portfoliounternehmen vor allem in Abschwungphasen stärker verlieren als Wachstumstitel. Hinzu kommt, dass einige Value-Firmen wie beispielsweise IBM oder Intel ihre Marktführerschaft verloren haben und somit geringere Gewinnaussichten besitzen als noch vor einigen Jahren.

Auch bei klassischen Value-Investments wie Öl-Aktien gibt es große Fragezeichen. So stehen Ölkonzerne unter massivem politischen und gesellschaftlichen Druck, ihre Geschäftsmodelle an die Realität des Klimawandels anzupassen. Es drohen hohe Abschreibungen auf Ölreserven, denn die mittel- und langfristige Nutzung fossiler Brennstoffe ist mehr als fraglich. Der pragmatischen Herangehensweise, in besonders „günstige“ Aktien zu investieren, scheint somit Grenzen gesetzt. Value-Strategien, die stärker auf die Bilanz- und Geschäftsqualität sowie Zukunftsfähigkeit von Unternehmen achten, könnten hier im Vorteil sein.

Der ETF ist der vielleicht spitzeste Value-Pfeil im Köcher der Anleger, weil er nahezu kompromisslos niedrige Bewertungen verfolgt und damit besonders in der ersten und meist kurzen Phase eines zyklischen Aufschwungs (zum Beispiel im Frühjahr 2009) profitiert, in der die zuvor am stärksten gefallenen Aktien überproportional steigen.  Möchten Anleger ganz bewusst den Anteil an Substanzaktien in ihrem Portfolio ausbauen – auch weil sie von einer anhaltenden Phase steigender Zinsen bei konjunktureller Erholung glauben – ist dieser ETF das passende Mittel.

Der Robeco BP Global Premium punktet mit seiner Anpassungsfähigkeit. Die verantwortlichen Fondsmanager haben bisher ein tiefes Verständnis für die Erfolgsfaktoren und Umsatztreiber ihrer Unternehmen bewiesen, sodass der Fonds oft zügig an ein verändertes Kapitalmarktumfeld angepasst wurde. Die Beimischung von Nebenwerten bot in diversen Phasen ebenfalls einen Rendite-Boost.

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Allwetterlösungen für globale Aktien sind jedoch weder der Robeco-Fonds noch der iShares-ETF. Dafür sind beide zu speziell und lassen manche attraktive Unternehmen oder Trends außen vor. Während sich der ETF besonders für die kurzfristige taktische Anhebung eines strikten Value-Engagements eignet, bietet der aktive Fonds unter seinem derzeitigen, talentierten Management langfristiges Outperformance-Potential.

Kombinieren Anleger den Robeco BP Global Premium Equities mit einem bewährten Wachstumsaktienfonds, kommen sie einem breiten und ausgewogenen Aktienmarktportfolio mit der Chance auf langfristige Überrendite zum Gesamtmarkt einen ganzen Schritt näher.


Über den Autor:

Simon Nöth


Simon Nöth ist Analyst im Bereich Portfoliomanagement und Analyse bei Fonds Finanz Maklerservice. Das Portfoliomanagement-Team des Münchner Maklerpools selektiert Fonds für die hauseigene Empfehlungsliste und die Vermögensverwaltung Comfortinvest.

 

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