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Aktualisiert am 08.09.2022 - 16:27 Uhrin Märkte verstehen, Chancen nutzenLesedauer: 8 Minuten

Aktiv gegen passiv Aktiver Fonds versus ETF – wer ist besser bei Tech-Aktien?

Bild von Meta-Gründer Mark Zuckerberg in einer Ausstellung in Jakarta
Bild von Meta-Gründer Mark Zuckerberg in einer Ausstellung in Jakarta: Die Aktie des ehemaligen Facebook-Konzerns musste 2022 Federn lassen. | Foto: imago images / Pacific Press Agency

In einer neue Serie bei DAS INVESTMENT stellt Fonds-Finanz-Spezialist Daniel Arndt jeweils einen aktiven Fonds und einen vergleichbaren ETF nebeneinander. Welcher Fonds erfüllt nun die Erwartungen seiner Anleger besser? Den Auftakt bilden heute diese beiden Technologie-Fonds:

Daniel Arndt, Foto: Fonds Finanz

Technologiewerte haben einen jahrelangen Bullenmarkt hinter sich, seit einigen Monaten befinden sie sich jedoch in schwierigem Fahrwasser: Titel wie Twitter, Meta, Pinterest oder – zuletzt ganz dramatisch – Snapchat sind ins Straucheln geraten. „ So mancher Anleger hat sein Investmentportfolio über die letzten Jahre hinweg massiv vom Erfolg von Technologieaktien abhängig gemacht“, beobachtet Anlageprofi Daniel Arndt. Der Leiter des Teams Portfoliomanagement und Analyse im Investment-Bereich des Münchner Maklerpools Fonds Finanz erinnert: Aufgrund der langfristigen Outperformance gegenüber dem Weltmarkt ist der Technologieanteil im Weltaktienbarometer MSCI World mit rund 20 Prozent aktuell doppelt so hoch wie noch 2010. 

Allerdings:  „Durch die mittlerweile historisch hohe Inflation und die deutlich restriktivere Geldpolitik inklusive schrumpfenden Notenbankbilanzen purzeln die Bewertungen und Kurse.“ Maßgeblich sei daher nicht mehr, wie viel, sondern auch welches Technologie-Exposure konkret Anleger in ihrem Portfolio halten, findet Arndt.

Der leitende Analyst hat sich im Rahmen unseres Aktiv-versus-passiv-Checks zwei vergleichbare Tech-Fonds aus der Nähe angesehen: 

Der Aktive: DNB Fund Technology 

Fonds-Vergleich LU0302296495 | DAS INVESTMENT

ISIN: LU0302296495
Kategorie: Aktienfonds Technologie
Fondsgesellschaft: DNB Asset Management
Fondsmanager: Anders Tandberg-Johansen, Sverre Bergland

Das meint der Analyst:

„Dem Fondsmanagement des DNB Technology dürften höhere Zinsen, zu optimistische Wachstumsprognosen oder auch die historisch hohen und damit im inflationären Umfeld empfindlichen Margen bei Technologieunternehmen kaum Kopfzerbrechen bereiten. Denn im Gegensatz zu den meisten Mitbewerbern und Indizes spielen Bewertungen für den Investmentansatz eine entscheidende Rolle.

Daher investiert das Management in tendenziell günstige und ausschließlich profitable Technologiefirmen. Das Portfolio weist seit Jahren ein vergleichsweise niedriges Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von unter 20 auf. Ein besonderes Faible hat das Fondsmanagement seit einigen Jahren für vernachlässigte Werte aus dem Telekom- und Medienbereich. Aufgrund dieser Ausrichtung lieferte der DNB Technology seinen Mehrertrag gegenüber dem Vergleichsindex verlässlich in Phasen, in denen der breitere Technologieaktienmarkt von herben Verlusten getroffen wurde.

Eine deckungsgleiche und ältere in Norwegen domizilierte Version des Fonds existiert bereits seit 2001. Sie weist eine schier uneinholbare Outperformance zum Wettbewerb sowie zum Vergleichsindex auf. Beide Fonds werden seit ihrer Auflage von Anders Tandberg-Johansen und seinem Kollegen Sverre Bergland verwaltet.

Kern des DNB Technology ist ein konzentriertes Portfolio, das aus circa 60 Positionen besteht. Top-Werte können mit bis zu 10 Prozent allokiert werden. Bei der Aktienauswahl spielen aktuelle Trends und Themen wie Big Data und Cloud-Dienste, das Wertschöpfungspotenzial eines Unternehmens, das Momentum oder die Beurteilung des Managements eine entscheidende Rolle.

Mit einem Gewicht von knapp 9 Prozent ist der für viele Technologiefonds obligatorische Online-Gigant Microsoft die derzeit größte Position. Ihre oft antizyklische Herangehensweise stellen die Manager mit ihrem Investment in Meta Platforms (ehemals Facebook) unter Beweis. Den Titel bauten sie im Februar und März nach großem Kursverlust zu einer der Top-fünf-Positionen aus. Nach zuletzt wieder guten Quartalsergebnissen konnte Metas Kurs entgegen dem negativen Marktrend zulegen und die Fondsanleger davon profitieren.

Die relativ günstigen jährlichen Fondsgebühren von 1,59 Prozent per annum stellen einen beständigen Wettbewerbsvorteil dar.“

So hat sich der Fonds entwickelt:

„Der DNB Fund Technology gehört zu den mittel- und langfristig erfolgreichsten Technologie-Aktienfonds. Bis Ende 2018 war er der Fonds mit der höchsten Performance in Europa überhaupt. Von 2018 bis Ende 2021 erlebte der Fonds seine bislang einzige wirkliche Schwächephase, als er 14 Prozentpunkte hinter der Vergleichskategorie und 80,5 Prozentpunkte hinter dem Index MSCI Information Technology zurücklag.

Seit Jahresanfang liegt der DNB Technology zwar mit -6,6 Prozent im Minus. Aufgrund seines defensiven Charakters steht er damit aber deutlich besser da als die Kategorie (-18,5 Prozent) und der Index (-14,7 Prozent). Zu diesem Ergebnis trugen konjunkturabhängige Werten wie die Deutsche Telekom und Visa bei.

Besonders auffällig ist das niedrige Beta von 0,6 zum MSCI World und 0,35 zum Technologie-Index von MSCI. Die Kennzahl zeigt an, dass der Fonds ein deutlich geringeres Risiko als die beiden Benchmarks aufweist. Eine Besonderheit, die nicht nur vorsichtigen Anlegern Freude bereiten wird, ist auch, dass der Fonds die Aufwärtsbewegungen des Weltaktienmarktes zu 60 Prozent mitmachte, Abwärtsbewegungen hingegen nur zu 50 Prozent.

Unter Einbeziehung der Mittelzuflüsse konnten Anleger über die letzten drei Jahre zudem fast die gesamte Fondsperformance vereinnahmen, da der Einstiegszeitpunkt weniger kritisch war als bei schwankungsintensiveren Produkten. Mit dem beliebten Blackrock Next Generation Technology Fund etwa verdienten Anleger -43 Prozent Rendite pro Jahr weniger als der Fonds selbst. Beim DNB Technology waren es hingegen vernachlässigbare -0,5 Prozent pro Jahr.“