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Albert Hahn Ein Vorbild für erfolgreiche Geldanlage

Wolfgang Juds, Geschäftsführer der Credo Vermögensmanagement GmbH in Nürnberg
Wolfgang Juds, Geschäftsführer der Credo Vermögensmanagement GmbH in Nürnberg
Montag, 13. Juli 2015: Die Börsen jubeln. Griechenland bekommt ein neues Hilfspaket und muss dafür Reformen umsetzen. Aber wirken die beschlossenen Maßnahmen überhaupt in der Krise? Niemand weiß es! Warum fällt das weltweite Wachstum so gering aus, wo doch die Notenbanken Milliarden Euro, US-Dollar und Yen in Markt pumpen? Welche Schlussfolgerungen müssen wir für die Vermögensanlage daher in Zukunft ziehen und wie sollten wir uns künftig positionieren?

Ein Mann, der sich mit Krisen auskannte war Albert Hahn ein erfolgreicher Frankfurter Bankier. Er hat sowohl die Krisen in den zwanziger Jahren als auch die Zeit vor und nach dem 2. Weltkrieg miterlebt. Hahn führte die Deutsche Effecten- und WechselBank als Vorstand erfolgreich durch die schwierige Inflationszeit nach dem 1. Weltkrieg. Allerdings musste Hahn als Jude 1936 Deutschland verlassen. Nahezu mittellos ließ er sich in New York nieder. Auch dort gelang es ihm, wieder erfolgreich Geld zu vermehren. Nach dem Krieg hörte er auf einer Veranstaltung Ludwig Erhard und investierte in deutsche Aktien, weil er vom deutschen Wiederaufstieg überzeugt war. 1954 kaufte er wieder wesentliche Anteile der elterlichen Deutschen Effecten- und Wechsel-Bank zurück und wurde später zum Aufsichtsrat ernannt.

Zuviel Geld führt langfristig zur Inflation

In seinem Buch „Wirtschaftswissenschaft des gesunden Menschenverstandes“ sieht Hahn vor allem die Geldpolitik der Notenbanken als Voraussetzung für eine steigende Inflation an. Allerdings wird die lockere Geldpolitik begleitet von einer sehr expansiven Kreditvergabe der Banken, die es im Moment nicht gibt. Hahn vertrat die Auffassung, dass es je nach Lage der Konjunktur unterschiedlich lange dauert bis es zu einer Inflation kommt. Bereits 1951 hat Hahn von „Illusionen der monetären Konjunkturpolitik“ gesprochen.

Das Ziel der expansiven Geldpolitik besteht darin, über eine verstärkte Kreditvergabe die Konjunktur anzukurbeln. Als unliebsame Nebenwirkung dürfte es dabei zu verstärkter Inflation kommen. Nur hat dieses Rezept in der aktuellen Krise bislang versagt, weil viele Banken in der Eurozone mit dem billigen EZB-Geld lieber in Wertpapiere investieren als Kredite zu vergeben. Vielleicht ist das der wesentliche Grund, dass die Preise für Vermögenswerte gestiegen sind und in der Realwirtschaft kaum etwas ange-kommen ist.

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