Alexander Funk im Gespräch „Ökologische und ökonomische Rendite schließen sich nicht aus“
Wie gehen Sie mit Zielkonflikten zwischen Ökologie und Rendite um?
Funk: Durch das Ökoworld-Prinzip, den strikt getrennten Investmentprozess, sind derartige Zielkonflikte ausgeschlossen. Das Fondsmanagement investiert ausschließlich in Titel, die das Nachhaltigkeitsresearch nach vorheriger intensiver Prüfung in das Anlageuniversum aufgenommen hat. Der Ökoworld Klima hat in den vergangenen zehn Jahren mit einem Plus von 185 Prozent deutlich unter Beweis gestellt, dass sich ökologische und ökonomische Rendite nicht ausschließen. Vielmehr ein Gewinn mit Sinn.
Welche nachhaltigen Ansprüche berücksichtigen Sie neben Umwelt- und Klima-Themen und wie gehen Sie dabei vor?
Funk: Neben den Unternehmen aus den Bereichen der Erneuerbare Energien und Unternehmen zu Verringerung der Treibhausgas-Emissionen investiert Ökoworld Klima auch in Unternehmen, die zur Senkung des Energie-, Wasser- oder Rohstoffverbrauchs beitragen und Unternehmen, die Wiederverwendungs- oder Recyclingtechnologien entwickeln. Das norwegische Unternehmen Tomra ist hierfür ein exzellentes Beispiel – uns allen bekannt mit ihren Pfandrücknahmeautomaten, die wir in diversen Supermärkten bei Rückgabe der Pfandflaschen im Alltag hautnah erleben.
Kann die Corona-Pandemie grünen Anlagen einen Schub geben? Warum?
Funk: Die jüngsten Verwerfungen an den Kapitalmärkten haben deutlich gezeigt, dass unsere Klima-Themen Teil der Lösung sind. Unser Fonds ist durch das aktive Management nicht nur gestärkt durch die Krise gekommen sondern wird die Pandemie viel stärker verlassen. Allerdings warnen wir vor einem Gießkannenprinzip oder anders ausgedrückt - auch bei den prosperierenden Zukunftsthemen wird es unverändert auf die fundamentale Analyse der einzelnen Unternehmen ankommen (Stockpicking ist Trumpf).
Und welche Aktien haben jüngst besonders gut performt?
Funk: Hier sind vor allem neue Spieler zu nennen, die sich durch ihre Einzigartigkeit ihrer Geschäftsmodelle zu Eckpfeilern der Wertentwicklung gemausert haben. Neben den Profiteuren von Home-Office und den damit verbundenen Subsegmenten sind die die Erneuerbaren Energien als Stabilisator zu nennen. Nicht zu vergessen unsere Fahrradhersteller – die emissionsfreie Mobilität führte jüngst zu einem generationenübergreifenden Kaufrausch, abzulesen in den jüngsten Quartalsberichten der Unternehmen.
