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  • Alexander Kapfer (Squad Makro) über Goldminen, Trump & Markt

Von in InterviewsLesedauer: 6 Minuten
Alexander Kapfer
Alexander Kapfer managt den Squad Makro | Foto: Midjourney | DAS INVESTMENT

DAS INVESTMENT: Herr Kapfer, der Squad Makro hat seit März 2022 sein Volumen von 100 auf über 500 Millionen Euro gesteigert. Allein 2024 kamen über 200 Millionen Euro hinzu. Welche Faktoren sehen Sie für diese Entwicklung?

Alexander Kapfer: Der ausbalancierte Ansatz spielt eine wichtige Rolle. Wenn die Zukunft zehn Szenarien bietet, dann soll der Fonds in acht von diesen von „na ja“ bis „sehr gut“ performen. Nur in zwei Extremszenarien schießt er dann wirklich nach oben oder unten. Daher wird der Fonds als Basisinvestment wahrgenommen. Unsere Investoren sollen eine verlässliche Vorstellung davon haben, wie sich der Fonds bei bestimmten Marktbewegungen entwickelt. Diesen Ansatz hat unser Vertrieb in den letzten Jahren sehr erfolgreich in den Markt kommuniziert.

Der Fonds gehört zu den Top-Fonds bei den Mittelzuflüssen, ist beeindruckend konstant und hat fünf Morningstar-Sterne…

Kapfer: Für institutionelle Investoren sind die Morningstar-Sterne sicherlich eine Art Eintrittskarte. Das bedeutet nicht automatisch eine Investition – die machen natürlich ihr eigenes Research. Aber ohne diese Auszeichnung wird es schwierig, überhaupt ein Gespräch zu bekommen. Dass der Squad Makro nun eine gewisse Größe hat, öffnet natürlich auch viele Türen. Wir freuen uns sehr über diese Entwicklung.

Quelle Fondsdaten: FWW 2025

Sie investieren hauptsächlich in Large Caps, während viele Experten die Chancen für 2025 eher bei Small und Mid Caps sehen. Eine Herausforderung?

Kapfer: Wir sind aus der Entstehungsgeschichte des Fonds heraus bei Large Caps. Meine Investoren wollen auch kein Liquiditätsrisiko. Es wäre nicht akzeptabel zu sagen, ich kann im Moment nicht verkaufen, weil keine Liquidität da ist. Die Mifid-Regulierung hat die Liquidität in Nebenwerten in Europa und Deutschland sehr stark eingeschränkt. Vielleicht ändert sich das wieder, aber generell fokussieren wir uns auf Large Caps. Die Überbewertung konzentriert sich ja auf ein paar Werte. Es gibt genügend Werte, die immer noch attraktiv sind.

Wie sehr nervt einen Fondsmanager wie Sie eigentlich der ständige Vergleich mit dem MSCI World?

Kapfer: Ach, mich nervt da gar nichts, denn ich habe auch die „anderen“ Zeiten zwischen 2003 und 2006 erlebt. Da war der MSCI World gar nicht so beliebt. Schauen wir mal, was passiert, wenn der Dollar nicht mehr steigt und lassen Sie den US-Markt mal ein Jahr nicht so gut laufen – dann ändert sich das auch ganz schnell wieder.

Donald Trump ist wieder US-Präsident. Was bedeutet das für die Märkte?

Kapfer: Das werden wir im Detail erst noch sehen, aber es ist nicht so, dass ich das Playbook von 2016 eins zu eins rausziehen würde. Damals waren die zehnjährigen Anleihen bei 1,8 Prozent, jetzt sind wir bei 4,6 Prozent. Trump ist Populist genug, auf die disziplinierende Wirkung der Zinsen zu reagieren. Konjunkturprogramme halte ich daher für weniger wahrscheinlich. Er weiß auch, warum er gewählt wurde – um die Inflation und die Lebenshaltungskosten in den Griff zu bekommen. Weitere Stimulierungen für eine gut laufende Wirtschaft wären da kontraproduktiv.

 

Welche weiteren makroökonomischen Indikatoren in der Welt haben Sie noch im Blick?

Kapfer: Bei der Bedeutung des US-Markt liegt der Analysefokus natürlich in den USA. Daneben schauen wir auf China, das sich Richtung Deflation bewegt. Aber ein großer Fiskalimpuls würde dort auf einen niedrig bewerteten Markt treffen – das könnte spannend werden. In Japan bin ich gespannt, was die Notenbank bei steigender Inflation macht. Geopolitisch dürfte das Thema „Israel gegen Iran“ noch nicht ausgestanden sein, was Konsequenzen für den Ölpreis hätte. Und schließlich blicken wir weiter gespannt auf Nvidia. Deren Marktbedeutung ist so groß geworden – wenn die ihre Prognosen zurücknehmen würden, hätte das sicherlich Auswirkungen über den Sektor hinaus.

In Ihrem Vortrag auf den Investment Open haben Sie besonders leidenschaftlich über den Goldminen-Bereich gesprochen. Weshalb sehen Sie da Potenzial?

Kapfer: Die zwei prominentesten Werte, Barrick und Newmont, haben es fertiggebracht, das Jahr 2024 zweistellig im Minus abzuschließen bei einem Goldpreisanstieg von über 25 Prozent. Das ist spektakulär frustrierend. Aber bei der aktuellen Bewertung und einem gut unterstützten Goldpreis – nicht zuletzt durch Notenbankkäufe – ist die Wahrscheinlichkeit für einen Move nach oben aus unserer Sicht größer als nach unten.

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Wir merken: Da haben Sie sich mehr erhofft...

Kapfer: Allerdings, aber ich setze da auch ein wenig auf die reinigende Wirkung des amerikanischen Kapitalismus. Der Druck kann so groß werden, dass das Management ausgetauscht wird – und dann geht es manchmal ganz schnell. Ich habe jahrelang nach der Finanzkrise gesagt: „Ich kaufe Microsoft sofort in Masse, wenn Steve Ballmer zurücktritt.“ Ja, und was ist passiert?! Das kann bei den Goldminen auch passieren. Nur weil ich sauer bin, ist das kein Investitionskriterium. Die Chancen stehen gut, jetzt heißt es Geduld haben und dranbleiben.

Über Alexander Kapfer:

Alexander Kapfer begann seine Karriere 1999 bei der Münchner Vermögensverwaltung Fivv, wo er ab 2004 mehrere Mischfonds betreute. 2010 machte sich der gebürtige Münchner mit der Capanum GmbH selbständig. Als Berater des Squad Makro setzt der Vater von drei Töchtern seither auf einen ausgewogenen Investmentansatz. Mit einem Volumen von über 500 Millionen Euro gehört der Fonds aktuell zu den erfolgreichsten unabhängig gemanagten Mischfonds Deutschlands.

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