ALFI: Regulierungspläne schwächen Europa-Fonds
Das Banken-Museum in Luxemburg, dem größten
Fondsstandort in Europa: Der Fondsverband ALFI sieht in
den geplanten Regulierungsmaßnahmen eine Bedrohung für
europäische Fonds. Quelle: Rainer Brückner / Pixelio.de
Fondsstandort in Europa: Der Fondsverband ALFI sieht in
den geplanten Regulierungsmaßnahmen eine Bedrohung für
europäische Fonds. Quelle: Rainer Brückner / Pixelio.de
Geplante regulatorische Veränderungen wie die Volcker-Regel, das US-Steuergesetz FATCA und die Finanztransaktionssteuer schießen über das Ziel, die Fondsbranche anlegerfreundlicher zu machen hinaus, erklärt der Verband der Luxemburger Fondsindustrie ALFI. Die geplanten Regulierungsmaßnahmen würden vielmehr die gesamte Branche schwächen und ihre Wettbewerbsfähigkeit untergraben.
Volcker-Regel
Die Volcker-Regel soll den Eigenhandel von US-Banken und Finanzinstituten, die hauptsächlich in den Vereinigten Staaten tätig sind einschränken. Auch Hedge- und Private-Equity-Fonds sollen unter die geplante Regelung fallen.
„Das Problem ist, dass US-Investmentfonds nicht von der Regel betroffen sind, wohl aber Nicht-US-Fonds wie beispielsweise Ucits-Fonds erfasst werden", sagt der Generaldirektor von ALFI, Camille Thommes. Zusammen mit dem europäischen Fondsverband EFAMA will ALFI bei den US-Behörden eine Neuformulierung der Volcker-Regel erreichen, bevor sie in Kraft tritt.
Finanztransaktionssteuer
Auch die geplante Finanztransaktionssteuer hält ALFI für ungerecht. Sie benachteilige europäische Marktteilnehmer und führe so zu Wettbewerbsverzerrungen, so der Verband.
Die Steuer dürfe nicht ausschließlich Europäern auferlegt werden, sagt Thommes. Denn das würde den Vertrieb von europäischen Fonds außerhalb Europas vor allem in Lateinamerika und Asien erheblich beschneiden. Thommes rechnet damit, dass die Marktteilnehmer ihre Handelsaktivitäten in Länder außerhalb Europas verlagern werden, um die Steuer zu umgehen.
Als Beispiel für seine Prognose führt der ALFI-Chef die Entscheidung Schwedens an, in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren den Handel mit inländischen Wertpapieren zu besteuern. Die Einnahmen blieben mit lediglich 50 Millionen Schwedischen Kronen pro Jahr massiv unter den erwarteten 1,5 Milliarden Kronen zurück, da der Großteil des Handelsvolumens in andere Länder verlagert wurde.
FATCA
Bedenken äußerte der Verband auch gegenüber dem geplanten US-Steuergesetz FATCA. Das Gesetzesvorhaben sieht vor, dass alle Finanzinstitute Investment-Erträge von US-Bürgern und Organisationen an die US-Finanzbehörde Internal Revenue Service (IRS) melden.
„Der Zeitaufwand und die erforderlichen Ressourcen zur Identifizierung von US-Bürgern und -Einrichtungen innerhalb der Wertschöpfungskette und das gewissenhafte und regelmäßige Berichten an die IRS dürften erheblich sein“, so ALFI. Daher hält der Verband sowohl den Zeitrahmen als auch den Umfang des Gesetzes für unrealistisch und undurchführbar.
Volcker-Regel
Die Volcker-Regel soll den Eigenhandel von US-Banken und Finanzinstituten, die hauptsächlich in den Vereinigten Staaten tätig sind einschränken. Auch Hedge- und Private-Equity-Fonds sollen unter die geplante Regelung fallen.
„Das Problem ist, dass US-Investmentfonds nicht von der Regel betroffen sind, wohl aber Nicht-US-Fonds wie beispielsweise Ucits-Fonds erfasst werden", sagt der Generaldirektor von ALFI, Camille Thommes. Zusammen mit dem europäischen Fondsverband EFAMA will ALFI bei den US-Behörden eine Neuformulierung der Volcker-Regel erreichen, bevor sie in Kraft tritt.
Finanztransaktionssteuer
Auch die geplante Finanztransaktionssteuer hält ALFI für ungerecht. Sie benachteilige europäische Marktteilnehmer und führe so zu Wettbewerbsverzerrungen, so der Verband.
Die Steuer dürfe nicht ausschließlich Europäern auferlegt werden, sagt Thommes. Denn das würde den Vertrieb von europäischen Fonds außerhalb Europas vor allem in Lateinamerika und Asien erheblich beschneiden. Thommes rechnet damit, dass die Marktteilnehmer ihre Handelsaktivitäten in Länder außerhalb Europas verlagern werden, um die Steuer zu umgehen.
Als Beispiel für seine Prognose führt der ALFI-Chef die Entscheidung Schwedens an, in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren den Handel mit inländischen Wertpapieren zu besteuern. Die Einnahmen blieben mit lediglich 50 Millionen Schwedischen Kronen pro Jahr massiv unter den erwarteten 1,5 Milliarden Kronen zurück, da der Großteil des Handelsvolumens in andere Länder verlagert wurde.
FATCA
Bedenken äußerte der Verband auch gegenüber dem geplanten US-Steuergesetz FATCA. Das Gesetzesvorhaben sieht vor, dass alle Finanzinstitute Investment-Erträge von US-Bürgern und Organisationen an die US-Finanzbehörde Internal Revenue Service (IRS) melden.
„Der Zeitaufwand und die erforderlichen Ressourcen zur Identifizierung von US-Bürgern und -Einrichtungen innerhalb der Wertschöpfungskette und das gewissenhafte und regelmäßige Berichten an die IRS dürften erheblich sein“, so ALFI. Daher hält der Verband sowohl den Zeitrahmen als auch den Umfang des Gesetzes für unrealistisch und undurchführbar.
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