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Alfred Platow zu Klima-Klebern: "Meine Aussagen waren nicht angemessen“

Für die einen sind sie engagierte Helden im Kampf für eine bessere Welt, für die anderen Kriminelle: Die Rede ist von den Klimaklebern der "Letzten Generation". Und so verwundert es nicht, dass der Fondsanbieter Ökoworld sich mit seiner Ankündigung, die Übernahme der Strafgelder und Einsatzkosten der Umweltaktivisten aus dem Firmenvermögen zu bezahlen, nicht nur Freunde machte. Nun rudert Alfred Platow, Gründer und Vorstandsvorsitzender von Ökoworld, nach nur zwei Tagen zurück.
Der Anbieter nachhaltiger Fonds wurde von der Welle des Protests offenbar überrascht. Platow wollte mit seinem Statement lediglich auf die „Dringlichkeit des Handelns gegen die Klimaerwärmung“ hinweisen, erklärt er nun in einer Unternehmensmitteilung. In den vergangenen Tagen wurde sein Unternehmen jedoch „massiv öffentlich angefeindet“. Zudem seien Mitarbeiter persönlich angegriffen wurden, so Platow – was ihn nun zu einer Korrektur bewegte.
Viel Kritik an Platows Statement
In einer Erklärung schreibt er: „Mit Kritik hatte ich gerechnet, allerdings nicht in diesem emotionalen Ausmaß. Zudem geht es bei den Reaktionen weniger um die Inhalte des Klimaschutzes, sondern nahezu ausschließlich um das Thema der Strafen und Gebühren sowie um mögliche Anstiftung zu Straftaten.“
Viele Kritiker warfen dem Unternehmen vor, mit der angekündigten Kostenübernahme würde Ökoworld die Umweltaktivisten zu weiteren Protesten und damit Straftaten animieren. Diesen Vorwurf weist Platow von sich: „Es war oder ist in keiner Weise meine Intention, zu Straftaten anzustiften, einen Freibrief für Straftaten auszustellen oder das Gesetz zu relativieren.“
Dass Platow Sympathien für Aktivisten hat, überrascht indes nicht: Er selbst sieht sich als Vertreter eines Kapitalismus, „der das Menschsein nicht aus den Augen verliert“. Er gilt hierzulande als Pionier der nachhaltigen Geldanlage und war früher unter anderem in der Anti-Atomkraft-Bewegung aktiv.
Weiter erklärt Platow: „Nach Abwägung der unterschiedlichen Kriterien waren meine Aussagen und deren Veröffentlichung in dieser Form nicht angemessen.“
Platow spendet Geld an Umwelt-Treuhandfonds
Platow korrigiere die Unterstützung, indem er 20.000 Euro in einen Umwelt-Treuhandfonds überweise, erklärt er weiter. Das Geld dafür stamme ausschließlich aus privaten Quellen und nicht aus den Sondervermögen der Ökoworld-Fonds oder sonstiger Firmengelder, erklärt Platow weiter. Damit reagiert der Vorstandsvorsitzende auf einen weiteren Kritikpunkt. Denn zuvor erklärte Platow, die Übernahme der Strafgelder der „Letzten Generation“ aus der Unternehmenskasse bezahlen zu wollen.