Bluebay-Investmentchef zum jüngsten Markteinbruch „Alles ein bisschen wie ein Déjà-vu“
Die Risikobereitschaft hat sich jüngst verschlechtert, weil die steigenden Covid-19-Infektionszahlen in ganz Europa und Teilen Nordamerikas und die sich daraus ergebenden Notmaßnahmen die Wirtschaftstätigkeit beeinträchtigen. Die Aktienmärkte erlebten ihre schlimmste Woche seit Juni, es wirkt alles ein bisschen wie ein Déjà-vu. Gegen Ende der Woche haben sich die Märkte stabilisiert, doch da die US-Wahlen nur noch wenige Tage entfernt sind, bleiben die Anleger auf der Hut.
Steigende konjunkturelle Unsicherheit
Es gibt keine Garantie dafür, dass die jüngsten Eindämmungsmaßnahmen ausreichen werden, um die Corona-Kurve wieder abzuflachen. Die Einkaufsmanagerindizes begannen bereits in der vergangenen Woche zu schwächeln. Es bleibt abzuwarten, wie in den nächsten Monaten die konjunkturelle Entwicklung vorankommt.
Die EZB handelt
Die Regierungen unternehmen jedoch viel, um die Konjunktur im vierten Quartal am Laufen zu halten. Die Länder der Eurozone werden trotz des Anstiegs der Haushaltsdefizite von den politischen Entscheidungsträgern in Geld- und Fiskalpolitik weiterhin gut unterstützt. So hat die Europäische Zentralbank jüngst ihre Bereitschaft signalisiert, ihre sehr entgegenkommende Haltung während der gesamten Dauer der Pandemie unverändert zu lassen. Dies entsprach den Markterwartungen; neu hinzugekommen ist nun eine Ausweitung des Pandemiekaufprogramms PEPP im Dezember, wahrscheinlich in der Größenordnung von 500 Milliarden Euro.
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Biden bleibt Favorit
Es sind nur noch wenige Tage bis zu den US-Wahlen. Der Wahlkampf in den Swing-Staaten neigt sich dem Ende zu. Trumps letzter Vorstoß hat den Abstand zum Herausforderer etwas verringert, aber Biden bleibt der klare Favorit. Aus Marktperspektive besteht das größte Abwärtsrisiko in erheblichen Turbulenzen im Zusammenhang mit einem umstrittenen Ergebnis, aber wir sind der Ansicht, dass dies ein Ereignis mit relativ geringer Wahrscheinlichkeit ist.