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Von in BaFinLesedauer: 3 Minuten
Allianz-Fahnen in München
Deutschlands größter Versicherer Allianz ist bei der Finanzaufsicht auffallend häufig ein Thema. | Foto: www.allianz.com
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Die Allianz hat abermals Ärger mit der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin). Darüber berichtet aktuell die „Wirtschaftswoche“ mit Verweis auf „Unternehmens-Insider“. Demnach zweifelt die Aufsichtsbehörde an der Unabhängigkeit von Mitarbeitern, die sich bei einer Allianz-Einheit um das Risikomanagement und die Compliance kümmern.

Überwachen Mitarbeiter der Allianz sich selbst?

Laut des Magazins handelt es sich bei der beanstandeten Abteilung um die Rückversicherungseinheit der Allianz mit rund 100 Mitarbeitern. Als selbstständig agierende Einheit sichert sie jeden dritten Euro im Erstversicherungsgeschäft der Münchener ab. Die Bafin habe im vergangenen Jahr bei einer Prüfung des Bereichs feststellt, dass ausgerechnet die Mitarbeiter, die bei der Einheit für das Risikomanagement und die Compliance zuständig sind, selbst zu eben jener Abteilung gehören, die sie unabhängig überwachen sollen.

Die Bafin-Beanstandung nennt die „Wirtschaftswoche“ „bemerkenswert“. Es sei in den allermeisten Konzernen ein über viele Jahre eingeübter Standard, dass Angestellte mit Kontrollaufgaben nicht der operativ tätigen Abteilung zugeordnet sind, die sie inspizieren sollen. Ansonsten fehle zwangsläufig die Distanz für eine ordentliche Begutachtung. Im Sprachgebrauch der Unternehmen zählten das Risikomanagement und die Compliance deshalb zu einer eigenen „line of defense“, also einer Verteidigungslinie, die Risiken und Gefahren im Unternehmen sichtbar machen soll.

Lange Bafin-Liste mit Kritik

Dass der Vorfall trotz der Tatsache, dass gerade einmal knapp zehn Mitarbeiter betroffen sind, Brisanz hat, liegt laut des Berichts an der Historie der Auseinandersetzung zwischen Bafin und Allianz. Die Aufsichtsbehörde sei schließlich zum wiederholten Male bei den Münchenern in Sachen interne Kontrolle fündig geworden. Bekanntestes Beispiel hierfür war der milliardenschwere Skandal um „Structured-Alpha“-Fonds. Deren Manager hatten während der Corona-Krise hochspekulative Terminwetten platziert und dadurch sieben Milliarden Euro verloren. 2021 leitete deshalb auch die Bafin Ermittlungen ein und prüfte, ob Allianz-Manager außerhalb des Fondsbereichs von den Vorgängen, die zu den Milliardenverlusten führten, wussten oder sogar daran beteiligt waren.

 

IT-Mängel beim Rückversicherer

Auch der Firmen-Rückversicherer stand bereits im Visier. Anfang 2023 berichtete ebenfalls die „Wirtschaftswoche“ über Mängel in der Allianz-IT, an denen sich Bafin-Beamte gestört hatten. Dabei ging es vor allem um die Bereiche Informationsrisiko-, Identitäts- und Rechtemanagement. Die Bafin habe laut des Berichts sogar derart hohe Risiken gesehen, dass sie von der Allianz eine Aufstockung des Risikokapitals hätte durchsetzen können, wenn der Versicherer keine Abhilfe geschaffen hätte.

Auch bemängelte die Bafin, dass es keinen eindeutigen Ansprechpartner bei IT-Problemen für aufsichtsrechtliche Fragen gebe, und verlangte, die Zuständigkeiten entsprechend zu bündeln. In der Folge habe die Allianz einen „Ausputzer-Trupp“ einer bekannten Unternehmensberatung engagiert, um die Problemliste abzuarbeiten, wie es in dem Artikel heißt. Immerhin: Dieser Konflikt mit der Behörde wurde im September 2023 beigelegt.

Allianz will laut „Finanzkreisen“ handeln

Laut „Wirtschaftswoche“ zwingt auch die aktuelle Bafin-Kritik die Allianz-Spitze erneut zum Handeln. Der Versicherer wolle die betroffenen Mitarbeiter nun den zentralen Risiko- und Compliance-Abteilungen zuschlagen, heißt es in „Finanzkreisen“, so die unspezifische Quellenangabe. Auch wollten sich weder der Versicherer noch die Behörde zu dem Sachverhalt äußern. Derweil spekuliert der Autor des Artikels, ob die Maßnahme seitens der Allianz bei dieser Vorgeschichte ausreicht, um das „offenbar grundsätzliche Misstrauen der Behörde gegenüber ihren Abläufen und Prozessen zu zerstreuen.“

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