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Allianz-Chefvolkswirt: „Niedrige Zinsen sind ein Risiko für die Finanzmärkte“

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„Der Mindestlohn löst nicht das Problem der Altersarmut“

Ein weiterer Programmpunkt in der abwechslungsreichen Agenda des Kongresses war eine politische Diskussion zum Thema Altersvorsorge. Annelie Buntenbach, Mitglied des Bundesvorstands des Deutschen Gewerkschaftsbunds, sorgte sich um die Bundesbürger, die zwar jahrelang arbeiten und ins Rentensystem einzahlen, aber trotzdem später zu wenig Rente bekommen, um davon leben zu können. Buntenbach plädierte daher dafür, einen demografischen Puffer ins Rentensystem einzubauen, um zu verhindern, dass Millionen von Menschen in die Altersarmut abdriften. Der Beitrag müsste dafür um 0,2 bis 0,3 Prozentpunkte  steigen.

Der rentenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion stimmte dem grundlegenden Problem zwar zu, sprach sich aber dafür aus, die Rentenansprüche der Betroffenen aus Steuermitteln zu finanzieren, und nicht den Beitrag anzuheben.

Niedriglohn ist nicht gleich Niedrigeinkommen

Ex-Wirtschaftsweiser Bert Rürup, der die Diskussionsrunde und den ersten Veranstaltungstag moderierte, sperrte sich gegen ein allgemeines Aufstocken der Rentenansprüche. Es gebe einen Unterschied zwischen Niedriglohn und Niedrigeinkommen. „Wiese sollte die Rente von jemandem aufgestockt werden, der sich freiwillig dazu entschieden hat, lange Teilzeit zu arbeiten?“

Matthias W. Birkwald, rentenpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion der Linken, erklärt das Drei-Säulen-Modell des deutschen Rentensystems grundsätzlich für gescheitert. Die Politik müsse unter anderem dafür Sorge tragen, dass die Löhne steigen, es einen flächendeckenden Mindestlohn gibt und das Rentenniveau in Ost und West angeglichen wird.

Auch hier brachte sich Bert Rürup wieder ein. Um in 40 Jahren eine Rente auf Grundsicherungsniveau zu bekommen, brauche es einen Mindestlohn von 10,50 Euro. „Für diesen Lohn bekommt man in manchen Sparten aber einfach keinen Job. Der Glaube, dass ein Mindestlohn die Altersarmut löst, ist falsch.“

Mindestlohn ist kein Allheilmittel

Alexander Spies, sozialpolitischer Sprecher der Piraten-Partei stimmte dem zu: „Der Mindestlohn löst nicht alle Probleme“, sagte er. Seine Partei sei für ein Grundeinkommen, das die Menschen von der lohnabhängigen Beschäftigung befreie.

Spies‘ Kollege bei den Grünen, Wolfgang Strengmann-Kuhn, plädierte dagegen dafür, eine Garantierente einzuführen – allerdings nicht für die jetzige Rentengeneration, denn das sei nicht zu finanzieren. Weiter geht es mit der Betriebsrente auf der folgenden Seite.
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