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Aktualisiert am 21.12.2018 - 10:31 UhrLesedauer: 4 Minuten

Allianz-Experte Thomas Wiesemann „Für uns ist ein Run-off definitiv kein Thema“

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Finanzprodukte und insbesondere Lebens- und Rentenversicherungen, die sehr lange Laufzeiten haben, basieren auf Vertrauen. Daher verunsichern solche Überlegungen die Verbraucher, auch wenn sie für die entsprechenden Gesellschaften aus Kostengründen sinnvoll erscheinen. Für uns ist ein Run-off definitiv kein Thema. Im Gegenteil. Unser Ansatz ist dem genau entgegengesetzt: Wir stehen zu unseren Kunden ohne Wenn und Aber. Wir wollen weiter Kunden hinzugewinnen und wachsen.

Käme es für die Allianz infrage, als Käufer von Beständen aufzutreten?

Wir konzentrieren uns lieber darauf, Lösungen anzubieten, wie Kunden trotz der anspruchsvollen Rahmenbedingungen effektiv etwas fürs Alter tun können. Und mit diesen Produkten dann Neugeschäft zu machen.

Digitale Versicherer steigen jetzt in den Markt ein. Fürchten Sie die Konkurrenz?

Nein, im Gegenteil. Wettbewerb ist immer begrüßenswert. Er führt dazu, dass neue Angebote entstehen, die den Kundennutzen erhöhen. Und davon profitieren am Ende alle. Welche Angebote sich dabei letztendlich durchsetzen werden, muss man abwarten. Der eine oder andere neue Anbieter wird wohl auch feststellen, dass Kundenwachstum nicht von alleine kommt. Die Digitalisierung ist übrigens für die Allianz ein Schlüsselthema. Bei uns gibt es auch bereits diverse Produkte, die man voll digital abschließen kann. Dazu gehören etwa die Risikolebens- oder auch die Berufsunfähigkeitsversicherung sowie zahlreiche Produkte aus der Krankenversicherung.

Ist das nicht schlecht für Makler?

Wir bekennen uns klar zum Maklerkanal und unterstützen die Vermittler mit einem breiten Angebot digitaler Services, dazu gehören auch Online-Antragsstrecken. Ich denke, die gesunde Mischung wird es sein. Menschen mögen Menschen. Es ist bei digitalen Angeboten ganz häufig so, dass die Kunden online einsteigen, aber an irgendeiner Stelle doch abbrechen und dann mit einem Berater sprechen wollen. Es muss uns gelingen, Digitalisierung da einzusetzen, wo sie einen Nutzen stiftet – gerade auch in Kombination mit den Kanälen, die bereits existieren.

Welche Trends erwarten Sie für 2018?

Das Thema betriebliche Vorsorge bekommt weitere Impulse. Denn das Betriebsrentenstärkungsgesetz liefert viele neue Fördermöglichkeiten. So steigt etwa der steuerliche Dotierungssatz von 4 auf 8 Prozent, Geringverdiener werden stärker gefördert, und es gibt Freibeträge auf die Grundsicherung, der Arbeitgeberzuschuss in der Entgeltumwandlung ist nun verpflichtend, Riester erfährt zahlreiche Verbesserungen, gerade auch in der bAV. Es ergibt sich dadurch ein hoher Beratungsbedarf, wie man die neuen Fördermöglichkeiten in den verschiedenen Unternehmen umsetzen kann. Das wird ein wesentliches Thema für Vermittler sein.

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