Allianz Global Wealth Report 2019 Sparer wenden sich von Versicherungen ab
Sparer in Westeuropa bringen ihr Geld zur Bank
Und während die US-Haushalte dafür vermehrt Wertpapiere nachfragten, setzten alle anderen Haushalte hauptsächlich auf Bankeinlagen. In Westeuropa beispielsweise wanderten zwei Drittel der frischen Spargelder zu den Banken. Weltweit waren Bankeinlagen das achte Jahr in Folge die populärste Anlageform.
Diese Präferenz für liquide und vermeintlich sichere Anlagen kommt den Haushalten laut AGI teuer zu stehen: Allein im letzten Jahr dürften sich die Vermögensverluste durch Inflation auf annähernd 600 Milliarden Euro summiert haben.
In Asien steigt die Schuldenquote
Die Verbindlichkeiten der Haushalte legten 2018 weltweit um 5,7 Prozent zu. Die Zuwachsrate lag damit leicht unter dem Vorjahresniveau von 6 Prozent, aber deutlich über dem Zehnjahresdurchschnitt von 3,6 Prozent.
Dank des immer noch robusten Wirtschaftswachstums blieb die globale Schuldenstandsquote (Verbindlichkeiten in Prozent des BIP) mit 65,1 Prozent jedoch weiterhin stabil. Mit einer Ausnahme: In Asien (ex Japan) ist allein in den letzten drei Jahren die Quote um knapp 10 Prozentpunkte nach oben geschnellt, getrieben hauptsächlich von der Entwicklung in China (+15 Prozentpunkte).
Mit einer Schuldenstandsquote von 54 Prozent sind die chinesischen Haushalte mittlerweile ähnlich stark verschuldet wie die deutschen oder italienischen. Eine beunruhigende Entwicklung, schreiben die Forscher. „Das letzte Mal, dass wir so einen rasanten Anstieg der privaten Verschuldung beobachteten, war in den USA, Spanien und Irland kurz vor der Finanzkrise“.
Aufgrund des starken Anstiegs der Verschuldung fielen die globalen Netto-Geldvermögen, das heißt die Differenz zwischen Brutto-Geldvermögen und Verbindlichkeiten, um 1,9 Prozent auf 129,8 Billionen Euro. Insbesondere in den Schwellenländern war der Einbruch drastisch, die Netto-Geldvermögen gingen um 5,7 Prozent zurück (Industrieländer: -1,1 Prozent).