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Map-Report Lebensversicherung
Allianz hält trotz hoher Beitragsverluste Spitzenposition im Bilanzrating
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Map-Report Lebensversicherung Allianz hält trotz hoher Beitragsverluste Spitzenposition im Bilanzrating

Von in LebensversicherungLesedauer: 5 Minuten
Bilanzanalyse
Bilanzanalyse: Die Analysten von Frank & Bornberg haben bei Deutschlands Lebensversicherern für ein aktuelles Rating 13 Kennzahlen aus den Bilanzen ausgewertet. | Foto: Lukas / Pexels

Wer sind die Gewinner und Verlierer des Geschäftsjahres 2022 in der Lebensversicherung? Diese Frage versucht der jährliche Map-Report der Rating-Agentur Franke & Bornberg (F&B) zu beantworten. Neben Daten zum Neugeschäft, dem Bestand sowie zur Kosten- und Ertragslage untersucht der „map-report 931“ dafür 77 Gesellschaften in einer Kennzahlenanalyse.

Langfristige Garantien unter Druck

Die Herausforderungen für die Branche sind im Zuge des rasanten Zinsanstiegs, mit deutlichen Auswirkungen auf das Neugeschäft und die Bewertungsreserven, nicht kleiner geworden, so F&B. Vor allem für die Anbieter von Produkten mit langfristig garantierten Leistungen wachse der Druck. In diesem Zusammenhang stellten sich viele Fragen: Wer zeichnet noch Neugeschäft und wächst es? Bei wem laufen die Kosten aus dem Ruder? Welcher Anbieter verfügt über ausreichende Reserven und Eigenmittel? Wie steht es um die Kapitalerträge und welche Auswirkungen hatte die Zinswende auf die Lebensversicherer?

So funktioniert die Bewertung

Insgesamt 13 Kennzahlen in vier Bereichen (Sicherheit und Finanzierbarkeit, Erfolgskennzahlen, Betriebsaufwendungen, Kundenwohl) bilden das Gerüst für die Bewertung im Bilanzrating. Um kurzfristige Einflüsse zu glätten, aber nicht unberücksichtigt zu lassen, wurden bei den Kennzahlen Fünfjahresdurchschnitte (2018 bis 2022) gebildet. Der prozentuale Index zeigt für die Gesamtwertung das Verhältnis von maximal erzielbarer Punktzahl zur insgesamt erreichbaren Gesamtpunktzahl. Die Ergebnisse der Bilanzkennzahlen werden gewichtet und zu einem Ergebnis verdichtet, so die Autoren des Map-Reports.

Zudem werden zwei Wachstumskennzahlen neu aufgenommen. Eindeutig voneinander abgrenzen ließen sich die vier einzelnen Kennzahlenkomplexe nicht immer, zumal auch Interdependenzen zwischen den Quoten bestehen würden.

Allerdings erhalten nicht alle Anbieter aus der Bilanzanalyse eine Bewertung. Für die Bewertung relevant sind nur aktiv am Markt agierende Gesellschaften. Versicherer im Run-off sowie ohne Neugeschäft fließen hingegen nur in die Grenzwertbestimmung ein, so der Report. Weiteres Kriterium: ein Bestand an Rentenversicherungen von mehr als 15.000 Policen. 

Allianz hält Spitzenposition

Die beste Bewertung im Rating erzielt wie im Vorjahr die Allianz, die mit 354 Punkten beziehungsweise 88,50 Prozent der maximal erzielbaren Punkte ein „mmm+“ für hervorragende Leistungen erzielte. Für die höchste Bewertungskategorie sind 85 Prozent der Punkte erforderlich. Insgesamt dreimal wird die höchste Auszeichnung verliehen. Auf den beiden folgenden Plätzen folgen LV 1871 mit 353 Punkten (88,25 Prozent) und Ideal mit 348 Zählern (87,0 Prozent).

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Die Universa führt das Feld der mit „mmm“ (sehr gut) bewerteten Unternehmen an und verfehlt mit 337 Punkten beziehungsweise 84,25 Prozent die höchste Bewertung nur knapp. Neben der Universa platzieren sich noch 14 weitere Versicherer in dieser Kategorie in dieser Reihenfolge: Hannoversche, Europa, Ergo Vorsorge, Condor, Axa, Swiss Life, LVM, Inter, Baloise, BL die Bayerische, Öffentliche Lebensversicherung Braunschweig, Nürnberger, Hanse Merkur und Deutsche Ärzteversicherung.
Dialog, Alte Leipziger und Provinzial Rheinland führen die Liste der mit „mm“ (gut) bewerteten Unternehmen an. In dieser Gruppe landen 19 weitere Versicherer. Neun Unternehmen erhalten ein „m“ (befriedigend) und nur sechs Anbieter müssen die Note „ m-“ (ausreichend) hinnehmen.

Mehrheit der Anbieter mit rückläufigen Beitragseinnahmen

Die Untersuchung liefert auch Zahlen für den Gesamtmarkt: Bei den verdienten Bruttobeiträgen gab es einen regelrechten Einbruch von 7,0 Prozent beziehungsweise 6,92 Milliarden Euro. 58 Gesellschaften (Vorjahr: 23) gelang es nicht, die Beitragseinnahmen zu steigern, wovon 13 Anbieter im Run-Off sind oder kein Neugeschäft mehr zeichnen, so der Report. Sechs Anbieter lagen mit bis zu drei Prozent knapp über dem Vorjahresniveau und lediglich ein Dutzend baute die Beitragseinnahmen zwischen plus drei und 16 Prozent aus.

 

Ergo Vorsorge legt am stärksten zu

Relativ betrachtet konnte erneut die Ergo Vorsorge ihre Beitragseinnahmen um 16,2 Prozent am deutlichsten steigern. Dahinter folgen BL die Bayerische mit einem Plus von 14,5 Prozent sowie die noch junge Dortmunder Lebensversicherung mit 13,8 Prozent. In absoluten Zahlen baute ebenfalls die Ergo Vorsorge die Beitragseinnahmen um 165,4 Millionen Euro am stärksten aus. Mit etwas Abstand folgen auf den weiteren Plätzen die Generali (121,6 Millionen Euro) und die Continentale (87,1 Millionen Euro).

Den größten absoluten Rückgang – ohne dabei Gesellschaften im Run-Off und mit eingestelltem Neugeschäft zu berücksichtigen – musste erneut Marktführer Allianz mit einem Minus von 1,80 Milliarden Euro wegstecken. Umfangreichere Einnahmereduzierungen galt es auch bei der Hanse Merkur (minus 896,9 Millionen Euro), R+V (minus 795,9 Millionen Euro) und der Bayern-Versicherung (minus 569,5 Millionen Euro) zu verkraften.

Weitere Fusionen im Markt erwartet

Für die nähere Zukunft erwartet Franke & Bornberg weitere Unternehmenszusammenschlüsse. Die Landeslebenshilfe überträgt ihren Bestand auf die Frankfurter Leben, Barmenia und Gothaer planen den Zusammenschluss für 2024 und die Fusion der Provinzial Rheinland und Provinzial Nordwest steht auch noch bevor, schreiben die Autoren. „Damit dürfte das Ende der Fahnenstange aber noch nicht erreicht sein.“

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