Über solch ein Schriftstück konnte sich auch der gerade umgezogene Norbert B. freuen. „Sie haben ihre eigenen vier Wände bezogen und sich damit sicher einen lang gehegten Traum erfüllt“, schrieb der emsige Allianz-Vertreter. Bestimmt, wer träumt schließlich nicht schon als kleiner Junge davon, mal eine Vier-mal-Vier-Meter-Knastzelle sein gemütliches Eigen zu nennen.
Denn der 29-jährige Norbert B. ist verurteilter Einbrecher und sitzt in einer Zelle der JVA Uelzen. Und genau dahin flatterte laut einer Meldung der Bild-Zeitung der Brief der Allianz samt ausführlichem Angebot für eine Hausratversicherung. Schließlich weiß man nie, was im Knast so alles passieren kann: Wasserschaden, Blitzeinschlag, Einbruch.
„Die Adresse des Gefängnisses war dem verantwortlichen Vertreter offenbar nicht bekannt“, so Allianz-Sprecherin Susanne Seemann laut Bild-Zeitung zu dem unfreiwillig komischen Vorgang.
Fragwürdige Angebote und Abschlüsse kommen in der Versicherungsbranche immer wieder vor. Fälle, in denen 87-jährigen Omas noch Lebensversicherungen verkauft oder Versicherten Policen mit Hinterbliebenenschutz aufgedrückt werden, die gar keine Verwandten mehr haben, sind dabei aber nicht wirklich zum Lachen.
Allianz: Hausratversicherung für Knastis
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