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Aktualisiert am 27.01.2020 - 14:53 Uhrin VersicherungenLesedauer: 3 Minuten

Allianz macht 2,4 Milliarden Euro Verlust

Helmut Perlet
Helmut Perlet,
Finanzvorstand Allianz Gruppe

Der Verkauf der Dresdner Bank an die Commerzbank wirkte sich mit Kosten von 6,4 Milliarden Euro auf die Bilanz der Allianz aus. Darin sind operative Verluste aus den ersten neun Monaten 2008 der Dresdner Bank enthalten (2,1 Milliarden Euro) sowie Abschreibungen auf den Buchwert der Bank von insgesamt 1,4 Milliarden Euro zum 30. September 2008. Darauf kommen noch einmal Verluste in Höhe von 2,7 Milliarden Euro, die sich aus der geänderten Struktur der Transaktion der Dresdner Bank und der Wertminderung der Allianz-Beteiligung an der Commerzbank ergibt. Als die Transaktion festgezurrt wurde (am 30. September 2008), stand die Commerzbank-Aktie noch bei rund 20 Euro. Das hat sich deutlich geändert, die Allianz hat zum Ende des Jahres nur noch 4,56 Euro zugrunde gelegt. „Wir haben es nicht hinbekommen, unsere Ambition mit der Dresdner Bank einen Allfinanzkonzern zu schmieden, umzusetzen“, sagte Michael Diekmann, Chef der Allianz bei der Vorstellung der Zahlen in München. Dennoch habe mittlerweile jeder dritte Kunde der Dresdner Bank ein Allianz-Produkt. „Mit der Kooperation mit der Commerzbank haben wir uns auf lange Zeit einen vielversprechenden Vertriebskanal gesichert“, so Diekmann. Banking sei jetzt kein Kerngeschäft mehr sondern eine Produktlinie. Das operative Ergebnis belief sich auf 7,4 Milliarden Euro nach 10,3 Milliarden Euro 2007. Der Jahresüberschuss aus fortgeführtem Geschäft betrug 4 Milliarden Euro (2007: 7,3 Milliarden Euro). Das nicht-fortgeführte Geschäft, also der Abgang der Dresdner Bank, belasteten das Ergebnis wie beschrieben mit 6,4 Milliarden Euro, was einen Fehlbetrag von 2,4 Milliarden Euro ergibt. Auch die Finanzkrise hat sich laut Diekmann auf das Kerngeschäft der Allianz ausgewirkt. Gerade im Lebensversicherungsgeschäft und im Asset Management verzeichnete der Versicherer Umsatz- und Ertragseinbußen. Grafik vergrößern Prämienrückgang bei Leben und Kranken
In der Lebens- und Krankenversicherung sanken die Prämieneinnahmen 2008 um 9,7 Prozent von 49,4 Milliarden Euro auf 45,6 Milliarden Euro. Dabei stieg die Nachfrage nach klassischen Lebensversicherungen nach Angaben der Allianz zwar leicht an, insbesondere die fondsgebundenen Produkte schwächelten aber. Die Kapitalanlagen sanken um 1,5 Milliarden Euro, vor allem dadurch verringerte sich das operative Ergebnis von 3 Milliarden Euro 2007 auf 1,2 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Allianz Leben verfügt über 6 Milliarden Euro stille Reserven, die Rückstellungen für Beitragsrückerstattung liegen bei 12,4 Milliarden Euro.

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