Der neue Standort der Allianz Lebensversicherung ist das größte Bauvorhaben der Versicherungsbranche. Es ist ein Musterbeispiel für das Verständnis moderner Arbeitswelten.
Thomas Lutz, Gesamtprojektleiter des Allianz Parks Stuttgart (r.) im Gespräch mit DAS-INVESTMENT-Redakteur Bastian Hebbeln.| Foto: Allianz / Heike Siegl
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Thomas Lutz strahlt die Gelassenheit eines Managers aus, der große Transformationsprojekte gewohnt ist. „Ich bin der Projektleiter für die komplette Verlagerung aller Stuttgarter Allianz-Standorte hier in den Neubau“, sagt er zu Beginn des Gesprächs. In seinem Büro hängen unzählige Baupläne, durchs Fenster sieht er den Status Quo seines Projekts – den gewaltigen Bürokomplex Allianz Park Stuttgart.
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Thomas Lutz strahlt die Gelassenheit eines Managers aus, der große Transformationsprojekte gewohnt ist. „Ich bin der Projektleiter für die komplette Verlagerung aller Stuttgarter Allianz-Standorte hier in den Neubau“, sagt er zu Beginn des Gesprächs. In seinem Büro hängen unzählige Baupläne, durchs Fenster sieht er den Status Quo seines Projekts – den gewaltigen Bürokomplex Allianz Park Stuttgart.
Es ist das wohl derzeit ambitionierteste Bauvorhaben der deutschen Versicherungsbranche und nach „Stuttgart 21“ das zweitgrößte der Schwaben-Metropole. Träger des Projekts ist die Arbeitsgemeinschaft Allianz Campus Stuttgart Vaihingen, eine Kooperation der beiden Bauunternehmen Zech und Züblin.
Das Büro-Ensemble wird die neue Heimat von 4.500 Mitarbeitern der Lebensversicherung der Allianz. Geplanter Einzug ist im zweiten Quartal 2025. In den Bau von drei unterirdisch miteinander verbundenen Gebäuden wird ein dreistelliger Millionenbetrag investiert.
Von der Sportanlage zum Zukunftscampus
Die Geschichte des Allianz Park Stuttgart geht bis ins Jahr 2015 zurück, als die Suche nach dem Standort begann. Fündig wurde man schließlich auf einem Sportgelände im Stadtteil Vaihingen. „Im Rahmen des städtebaulichen Vertrages durften wir das Gelände nur unter der Maßgabe bebauen, dass alle Sportflächen, die wir entfernen, an anderer Stelle neu errichtet werden“, erzählt Lutz.
Ein lichtdurchflutetes Atrium verbindet die drei einzelnen Gebäudes des Komplexes. Foto: Allianz
Es wurde ein großer Kunstrasenplatz gebaut, neue Tennisfelder und Beachvolleyball-Platz. Die Umsetzung verlief nicht ohne Zwischenfälle. Beim Fußballfeld wurde der Kunstrasen gestohlen, der dann bei Ebay angeboten wurde. Die Allianz reagierte pragmatisch und spendierte einen neuen Belag.
Noch steht einer der Hallen: „Das letzte Tischtennisspiel in der alten findet am 28. April 2025 statt, und ab 1. Mai läuft der Nutzungsvertrag für die neue Sporthalle“, berichtet Lutz. Erst dann darf die alte Halle abgebrochen werden, dafür entsteht eine unterirdische Drei-Feld-Sporthalle.
Standort nah an den Menschen
Eine Besonderheit ist die öffentliche Zugänglichkeit des Geländes. „Es ist der einzige Allianz-Standort in Deutschland, der keinen Zaun haben wird“, sagt Lutz. Ohnehin liegt die neue Zentrale des Lebensversicherers in einem wohnlich geprägten, äußeren Stadtteil.
Die Erreichbarkeit mit dem öffentlichen Personennahverkehr war ein wichtiges Kriterium bei der Standortwahl. Für Autofahrer stehen etwa 670 Parkplätze zur Verfügung – eine bewusst begrenzte Zahl. Die Allianz trat der Stadt eine Fläche von mehr als 2000 Quadratmetern für die Verkehrserschließung ab und beteiligte sich an den Kosten für Fahrradwege, Kreuzungsumbau und Ampelanlagen.
Nachhaltigkeit als Kernaspekt
Auffallend an der Architektur sind die abgerundeten Ecken der neuen Gebäude. Durch sie soll der Wind weniger gebrochen werden. Zudem wurde die Form so angepasst, dass die Kaltluft möglichst gut zirkulieren kann. Es wurden nachhaltige Baumaterialien verwendet und die Gebäude verfügen über Photovoltaikanlagen, Geothermie und Betonkernaktivierung.
Ein Atrium und ein 40 Meter breiter Grünstreifen sollen dem Namen des Standorts das passende Gesicht geben. Auffällig wegen eines weiträumigen Schutzzaunes ist auch eine knapp 100-jährigen Eiche auf dem Gelände, die nicht gefällt werden durfte.
Die damalige Leben-Vorstandsvorsitzende der Allianz Katja de la Viña im Jahr 2023 auf der Baustelle. Foto: Allianz
Kosten- und Zeitplan können eingehalten werden
Was in heutigen Zeiten fast unwirklich klingt, soll beim Allianz Park Stuttgart Realität werden. Ein Bauvorhaben, das im vorgegebenen Zeitplan eingehalten wird. Dass es auch im vorgesehen Kostenrahmen, bleiben dürfte, liegt unter anderem an einem Maximalpreis-Vertrag.
Dahinter steckt ein Bauvertragsmodell mit einem Höchstpreis, bei dem Auftraggeber und Auftragnehmer nach einem vorher festgelegten Schlüssel etwaige Einsparungen aufteilen. Lutz lässt durchblicken, dass diese nach den enormen Kostensteigerungen der Vergangenheit bei Material- und Baukosten aber sehr gering ausfallen dürften
Das 2021 gestartete Vorhaben ist weit fortgeschritten, der Innenausbau im vollen Gange. Das höchste Gebäude des Komplexes umfasst 17 Stockwerke, die beiden angrenzenden Gebäude jeweils sechs. Verbunden sind sie durch eine imposante Plaza.
Ursprünglich sollten es fünf Gebäude werden, doch dann kam die Corona-Pandemie, der Siegeszug des Homeoffice und ein in der Folge geringerer Flächenbedarf, wie Lutz erzählt, der bei der Allianz One Business Solutions beschäftigt ist, einer Tochtergesellschaft, die sich unter anderem um das Immobilienmanagement des Konzerns kümmert.
Vernetztes Bauen aller Gewerke
Die Koordination von bis zu 800 Arbeitern täglich erfordert ein durchdachtes Lean-Management-Konzept. Ein konkreter Schlüssel zum Erfolg des Projekts liegt in der technischen Umsetzung. Die Allianz setzt auf BIM (Building Information Modeling). Dahinter verbirgt sich eine Arbeitsmethode für die vernetzte Planung, den Bau und die Bewirtschaftung von Gebäuden. Dabei werden alle relevanten Bauwerksdaten digital modelliert, kombiniert und erfasst.
Großbaustelle: Der Allianz Park Stuttgart ist das zweitgrößte Bauvorhaben der Stadt. Foto: Allianz
Lutz beschreibt es so: „Es entsteht parallel für alle Gewerke ein Modell, in dem man genau sehen kann, wenn man zum Beispiel die Deckenbeleuchtung plant, wo bereits andere Installationen sind.“ Im Rohbau wurde das Zug-Prinzip angewandt, das laut Lutz, dass eine Erstellung wie am Fließband ermöglichen soll.
Ein eigenes Logistikunternehmen kümmert sich ausschließlich um Sicherheit, Anlieferung und Werkzeugbereitstellung. Lutz: „Das ganze Haus wurden nach durchnummerierten Zonen eingeteilt. Das ist wie ein Warenlager. Wenn Elemente gebraucht werden, dann sorgt der Logistiker dafür, dass diese rechtzeitig von A nach B kommen.“
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