

„New-Work“-Konzept wird flächendeckend umgesetzt
Aber warum das alles? Schlagwort ist „New Work“. Hinter dem Begriff steckt ein konzeptionelles Verständnis von Arbeit in Zeiten von Globalisierung und Digitalisierung. Hierarchien und Prozesse sollen abgebaut werden, um mehr Flexibilität und ein produktiveres Miteinander zu erreichen. Die theoretischen Grundlagen reichen Jahrzehnte zurück. Die heu...
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„New-Work“-Konzept wird flächendeckend umgesetzt
Aber warum das alles? Schlagwort ist „New Work“. Hinter dem Begriff steckt ein konzeptionelles Verständnis von Arbeit in Zeiten von Globalisierung und Digitalisierung. Hierarchien und Prozesse sollen abgebaut werden, um mehr Flexibilität und ein produktiveres Miteinander zu erreichen. Die theoretischen Grundlagen reichen Jahrzehnte zurück. Die heutige Ausgestaltung ist dabei immer wieder auch umstritten. Ein Aspekt, der der Allianz besonders wichtig ist, ist die Stärkung hybrider Arbeitsformen.
Das Thema neue Arbeitswelten läuft bei uns seit über zehn Jahren“, berichtet der Projektleiter, der auch federführend bei den Allianz-Neubauten in Unterföhring und in Berlin dabei war. Auch an vielen kleinen Standorten wurde in den vergangenen Jahren im Gebäudebestand saniert. Stuttgart ist der letzte Standort, den die Allianz quasi ins „New Work“-Zeitalter überführt.
Mehr Raum für agiles Arbeiten
Gemünzt auf die Architektur und Gestaltung von Bürogebäuden bedeutet dies, offene Arbeitsflächen (Open Space) für mehr Kommunikations- und Kollaborationsbereiche zu schaffen sowie den Verzicht auf feste Arbeitsplätze. Die verschiedenen Arbeitsbereiche sind darauf ausgelegt, unterschiedliche Arbeitsformen zu unterstützen – ob einzeln, agil in abteilungsübergreifenden Konstellationen oder für kreative Team-Meetings.

sind ein typisches Element in der New-Work-Gestaltung.
Foto: Allianz
Auf 100 Mitarbeiter werden im Allianz Park Stuttgart 65 Arbeitsplätze kommen. Lutz „Die Quote ist von unseren Erfahrungen aus anderen Standorten so gewählt, dass sie eigentlich keine Engpässe produzieren wird.“ Ein Buchungssystem, wie man es aus vielen anderen Großunternehmen kennt, soll es nicht geben. Ansonsten ist Digitalität Trumpf. Sei es bei den individuellen Einstellungen von Besprechungsräumen durch die Gebäudesteuerung, smarten Fahrstühlen oder verkabelten Tischen im Gastro-Bereich.
Fokus auf attraktive und moderne Arbeitsplätze
Typisch „New Work“ sind neben kleinen Besprechungsräumen, die wie Telefonkabinen wirken und auf der freien Fläche stehen, auch die zahlreichen wohnlich gestalteten Gemeinschaftsflächen wie ein Working Cafe. So auch im Allianz Park Stuttgart, wo diese dann gleich auch mit einer Barista-Bar ausgestattet wird. Die beste Aussicht wird man man in der sogannten Skylounge im 16. Stock haben, in der Veranstaltungen stattfinden werden.
Das Konzept bedeutet aber auch das Ende von Einzelbüros, wobei es laut Lutz für Führungskräfte ab der Ebene Zwei haben einen Kompromiss geben wird. Sie werden bevorzugten Zugriff auf einen Rückzugsraum haben, „weil sie einfach funktionsbedingt öfter mal ein vertrauliches Gespräch führen“. Trotz vieler positiver Rückmeldungen von Mitarbeitern, von der die Allianz berichtet, dürfte das ein Umstand sein, der nicht jedem Beschäftigtem schmeckt.

Mitarbeiterrestaurants. Foto: Allianz
Doch dass die Allianz viel in das Thema Arbeitsplatzattraktivität steckt, dürfte unstrittig sein. Der Branchenriese kämpft neben dem Fachkräftemangel auch darum, dem Drang der Mitarbeiter nach immer mehr Homeoffice etwas entgegenzusetzen. Benefits und Dienstleistungen für Mitarbeiter sollen dabei helfen. Unter anderem entsteht für das Thema Kinderbetreuung eine neue Kita in unmittelbarer Nähe des Areals. Ein Kiosk wird Speisen auch für zu Hause anbieten. Zudem stehen flächendeckend Jobräder zur Verfügung.
Konzept an alten Stuttgarter Standorten getestet
Als hilfreich erwiesen sich die Testflächen an den alten Standorten, bei denen Mitarbeiter an den beiden bisherigen großen Standorten in Stuttgart die Möglichkeit hatten, als Abteilungen das Open Space Konzept zu testen. Diese praktischen Erfahrungen flossen in die finale Planung ein.
„Wir haben Veranstaltungen für die Mitarbeiter gemacht und 600 Kollegen durchgeschleust in zwei Tagen, dass sie einfach mal schon eine Vorstellung haben, was neues Arbeiten im Allianz Park ausmacht“, sagt Allianz-Sprecherin Heike Siegl.
Die ganze Standortverlagerung wird als Change-Prozess gelenkt. So gibt es Umzugs- und Belegungsbeauftragte. In Sachen Mitgestaltung konnten die Beschäftigten beim Architekturwettbewerb ihre Stimme abgeben, Räume benennen oder Büromöbel aussuchen. Mitarbeiter-Teams bestimmten zudem nach ihren Anforderungen über die Konfigurierung ihrer Büroflächen mit. Die intensive Kommunikation und Partizipation zahlt sich aus: Die lokale Intranet-Seite des Projekts ist auf Platz drei der bundesweiten Allianz-Rankings.



