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Allianz-Re-Chef sieht keine Erholung bei Prämien in 2014

“Die Katastrophen-Aktivität war im letzten Jahr sehr gering - Kapital aus traditionellen und alternativen Quellen war reichlich verfügbar und die Käufer haben weiterhin mehr Risiken selbst abgedeckt”, erklärte Amer Ahmed, Vorstandschef von Allianz Re, am Montag in einem Interview mit Bloomberg News. “2014 werden diese Themen ebenfalls vorherrschen. Wir haben als Branche die Fähigkeit bewiesen, bedeutende Verluste zu verkraften, daher wird ein einzelner großer Hurrikan den Markt nicht verändern.”

Bei den am 1. Januar zur Erneuerung anstehenden Rückversicherungsverträgen sind die Preise in der Schaden- und Unfallversicherung angesichts eines reichlichen Kapitalangebots um elf Prozent gesunken. Auch in den meisten anderen Bereichen sind die Preise gefallen, berichtet Guy Carpenter, der Rückversicherungsmakler von Marsh & McLennan Cos. Laut dem Guy Carpenter World Property Catastrophe Rate on Line Index waren die Rückversicherungs-Prämien in sieben der vergangenen zehn Jahre rückläufig.

“Ich erwarte bei den in diesem Jahr anstehenden Erneuerungen nichts Radikales”, sagte Ahmed. “Es läuft weniger Geschäft über den Rückversicherungsmarkt, und es gibt mehr Appetit sowohl von traditionellen Akteuren als auch von neuen Marktteilnehmern.”

Kapitalzuflüsse von Investoren, starke Bilanzen und unterdurchschnittliche Katastrophenschäden haben laut Guy Carpenter dazu geführt, dass bei den aktuellen Vertragserneuerungen häufig das Angebot die Nachfrage überstieg. Ende 2013 waren in der Rückversicherungsbranche rund 322 Milliarden Dollar an Kapital investiert, knapp unter Rekordniveau, so der Broker.

Die Schadensforderungen aus Naturkatastrophen fielen im vergangenen Jahr um 52 Prozent auf rund 31 Milliarden Dollar, nicht zuletzt aufgrund einer ruhigen Hurrikan-Saison, teilte der weltgrößte Rückversicherer Munich Re am 7. Januar mit. Zu den teuersten Schadensereignissen zählten Hagelstürme und Überschwemmungen in Deutschland, insgesamt zahlten die Versicherer rund 7 Milliarden Euro aus.

“Die Entwicklung in Deutschland ist ein bedeutender Faktor für Allianz Re”, sagte Ahmed und bezog sich damit auf den Anteil des deutschen Geschäfts von 49 Prozent an den Gesamteinnahmen der Allianz Re. Details zum Ergebnis 2013 wollte er nicht nennen.

Die Allianz Re kehrte 2012 wieder in die Gewinnzone zurück, nachdem sie 2011 einen Verlust von 101 Millionen Euro ausgewiesen hatte. Die Einnahmen aus der Schaden- und Unfall- Rückversicherung machten 88 Prozent der Prämieneinnahmen der Allianz Re von 3,9 Milliarden Euro im Jahr 2012 aus.

In einem normalen Jahr peile Allianz Re, die rund 80 Prozent ihres Geschäfts mit anderen Sparten des Allianz-Konzerns tätigt, einen Gewinn von 300 Millionen Euro bis 400 Millionen Euro an, erklärte Ahmed. Damit bekräftigte er frühere Äußerungen.

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