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Allianz Risk Barometer: Cyberattacken dominieren Risikolandschaft

Die deutsche Wirtschaft sieht sich 2025 mit einer Vielzahl ineinandergreifender Risiken konfrontiert. Wie aus dem aktuellen Report „Allianz Risk Barometer“ hervorgeht, bleiben Cyber-Vorfälle das dominierende Thema in den Chefetagen deutscher Unternehmen. Global sieht es ähnlich aus.
Insgesamt wurden für die Untersuchung von der Industrieeinheit des Versicherers Allianz Commercial über 3.700 Risikomanager, Schadenexperten und andere Fachleute in Kundenunternehmen zu aus über 100 Ländern zu Unternehmensrisiken befragt.
47 Prozent: Cyberrisiken in Deutschland mit Abstand auf Platz 1
Konkret sind Cyberrisiken wie Datenschutzverletzungen, Ransomware-Attacken und IT-Ausfälle, wie beim US-Sicherheitsunternehmen Crowdstrike das beherrschende Thema und führen erneut das Ranking mit 47 Prozent der Geschäftsrisiken an. Und dies mit größerem Abstand als je zuvor vor Betriebsunterbrechungen mit 40 Prozent.
Aufgrund zahlreicher Extremwettereignisse, wie der Flut in Süddeutschland und starken Stürmen, landen Naturkatastrophen unter deutschen Unternehmen in der Risikobewertung mit 29 Prozent auf Platz 3 und verzeichnen den größten Anstieg im Vergleich zu 2024 (Platz 5 mit 20 Prozent).

Die finanziellen Dimensionen sind enorm: Allein die Überschwemmungen im Juni 2024 verursachten laut des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), auf den der Report verweist, versicherte Schäden von rund zwei Milliarden Euro. Diese Auswirkungen unterstreichen die Bedeutung von Prävention und Schadenbegrenzung durch Zusammenarbeit von Regierungen, Versicherern und Kommunen, so die Allianz-Experten.
Risikobewertung: Klimawandel und Fachkräftemangel fallen
Der Klimawandel landet hingegen nur noch auf Platz 7, was nach Ansicht der Autoren auf eine andere Wahrnehmung der Problematik hindeutet.
Auch der Fachkräftemangel wird im Gegensatz zum Vorjahr als deutlich geringeres Risiko wahrgenommen und rutscht auf Platz 8 (2024: 4). Allianz Commercial führt aus, dass die schwache Konjunktur und der Stellenabbau in zahlreichen Unternehmen zu dieser deutlich veränderten Risikowahrnehmung beigetragen haben dürften. Grund dafür dürfte die schwache wirtschaftliche Entwicklung und der Stellenabbau in zahlreichen Unternehmen sein.
Reihenfolge global ähnlich – Werte nicht
Global sieht die Lage tendenziell ähnlich aus. Cyber-Vorfälle (38 Prozent) sind zum vierten Mal in Folge und mit einem deutlichen Vorsprung von sieben Prozentpunkten das Hauptrisiko für Unternehmen. In 20 Ländern ist es das Top-Risiko. Allerdings ist die Risikobewertung mit 38 Prozent deutlich niedriger als der Vergleichswert für Deutschland.

Hallo, Herr Kaiser!
Mehr als 60 Prozent der Befragten global nennen Datenpannen als die besorgniserregendste Bedrohung, noch vor Angriffen auf kritische Infrastruktur oder Vermögenswerte mit 57 Prozent.
„Viele Unternehmen benennen Cyber als größtes Risiko, das durch die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI) sogar noch verschärft wird. Angesichts der zunehmenden Technologieabhängigkeit wird es wahrscheinlich auch in Zukunft ein Hauptrisiko für Unternehmen bleiben. Der Crowdstrike-Vorfall im Sommer 2024 hat uns vor Augen geführt, wie abhängig wir alle von sicheren IT-Systemen sind“, sagt Rishi Baviskar, bei Allianz Commercial für die globale Beratung von Cyberrisiken verantwortlich.
Unternehmensgröße spielt für Risikobewertung zentrale Rolle
Unternehmen aller Größen bewerten Cybervorfälle als ihr größtes Geschäftsrisiko. Im restlichen Ranking gibt es jedoch erhebliche Unterschiede, so die Studienmacher. Kleinere Unternehmen sind besorgt über lokale und unmittelbare Risiken wie die Einhaltung von Vorschriften, makroökonomische Entwicklungen und Fachkräftemangel.
Es gebe jedoch auch Anzeichen dafür, dass einige der Risiken, die traditionell eher größere Unternehmen beschäftigen, nun auch kleinere Unternehmen betreffen. Hier sind laut Report der Klimawandel, politische Risiken und Gewalt zu nennen.
Klimawandel nimmt in der Risikobewertung global zu
Auf dem zweiten Rang der Risikorangliste landen global erneut Betriebsunterbrechungen (31 Prozent). Die Allianz berichtet, dass diese seit einem Jahrzehnt konstant unter den Top 2 der größten Geschäftsrisiken rangieren.
Nach einem weiteren Jahr mit extremen Wetterereignissen weltweit landen Naturkatastrophen (29 Prozent) wieder auf Platz 3. Das Wahljahr 2024, steigende geopolitische Spannungen und potenzielle Handelskriege sorgen dafür, dass Änderungen von Gesetzen und Vorschriften mit 25 Prozent auf Rang 4 bleiben, so der Report. Den größten Sprung im diesjährigen Ranking macht der Klimawandel (19 Prozent) von 7 auf 5 und erreicht damit seine höchste Platzierung seit Erstellung der Studie.