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Allianz verliert Hoffnungsträger Müller
Joachim Müller, Chef des Industrieversicherers Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) wird den Konzern verlassen. Diesen Sachverhalt bestätigte die Konzerntochter auf Nachfrage von DAS INVESTMENT. „Joachim Müller hat beschlossen, seinen Vertrag als CEO der AGCS zum 31. Dezember 2023 nicht zu verlängern und die Allianz Gruppe zu verlassen, um sich anderen Aufgaben zu widmen. Sein Nachfolger wird in Kürze bestätigt werden.“ Zuerst hatte der Branchendienst Versicherungsmonitor darüber berichtet.
Der studierte Diplom-Kaufmann war im Jahr 2010 zur Allianz gewechselt. In den darauffolgenden Jahren hatte er verschiedene Führungspositionen innerhalb des Konzerns inne. Von 2014 bis 2019 war er Vorstandsmitglied der Allianz Deutschland und verantwortete dort die Schaden- und Unfallversicherung sowie den Vertrieb, bevor er Vorstandschef des Industrieversicherers der Allianz wurde.
Potenzieller Bäte-Nachfolger geht ohne Erklärung
Über die Motive und Zukunftsabsichten von Müller ist bisher nichts bekannt. Zur Frage, wann er seine Entscheidung dem Konzern mitgeteilt hatte und ob der Versicherer den Vertrag gerne verlängert hatte, wollte sich ein Konzernsprecher nicht äußern. Da Müller die erfolgreiche Sanierung der AGCS zugeschrieben wird und er zeitweise als möglicher Kandidat für die Nachfolge von Konzernchef Oliver Bäte gehandelt wurde, dürfte der Weggang die Münchener aber hart treffen.
Hallo, Herr Kaiser!
Müller die Triebfeder bei Neuaufstellung zu Allianz Commercial
Erst im Frühjahr hatte sich die AGSC unter Müller neu aufgestellt. Unter dem Namen Allianz Commercial wurde die Tochter in die Nomenklatur des Versicherers integriert. In der neuen Einheit sind seitdem, neben der bisherigen AGCS, die auf große Kunden mit einer Versicherungssumme ab zehn Millionen Euro jährlich spezialisiert ist, auch die operativen Einheiten aus verschiedenen Ländern vertreten, die dort bisher das Geschäft mit den mittelgroßen Einheiten betreuen.
Mit der neuen Struktur reagierte die Allianz auf die zunehmende Globalisierung von Risiken, gerade bei Großkonzernen. Zudem sollen Lücken in einzelnen Märkten geschlossen sowie das Produktangebot in den jeweiligen Ländern erweitert werden, so die damals bekundeten Absichten.