Alter schützt vorm Zocken nicht Über 60-Jährige sind am aktivsten im Aktienhandel
In den vergangenen zwei Jahren hatte die ältere Generation die meisten Aktien im Depot. Auch bei der Häufigkeit, mit der sie die Wertpapiere kauften und wieder verkauften, lagen die Über-60-Jährigen weit vorn. Das ergab eine Depotauswertung der DAB Bank. Das Geldinstitut hat rund eine halbe Million Privatanlegerdepots analysiert.
Mit jeweils 58,2 Prozent hatte die Gruppe 60 plus sowohl im Jahr 2013 als auch 2014 den höchsten Aktienanteil in ihrem Depot. Es folgten die 40- bis 60-Jährigen mit jeweils knapp 52 Prozent vor den 18- bis 39-Jährigen, die nicht einmal die Hälfte ihres Portfolios in Aktien hielten.
Wie kommt dieses Ergebnis nun zustande? Haben die Senioren irgendwann Aktien gekauft und sie in ihrem Depot vergessen? Wohl nicht. Denn laut der DAB-Studie zeichnen sich die Über-60-Jährigen auch durch die höchste Handelshäufigkeit bei Aktien aus. Im steigenden Börsenjahr 2013 hatte die Generation 60 plus mit durchschnittlich 9,5 Trades die Nase vorne. Die mittlere Generation lag mit 6,7 Trades knapp unter dem Gesamtdurchschnitt. Die 18- bis 39-Jährigen tätigten im Schnitt 5,2 Käufe beziehungsweise Verkäufe in ihren Depots.
Im volatilen Marktumfeld 2014 nahmen die Tradingaktivitäten in allen drei Altersklassen zu. Unangefochten an der Spitze lagen auch hier die 60plus-Anleger (10,2 Trades) vor der mittleren Generation (7,3 Trades) und den Jüngeren (5,8 Trades). Gold spielt keine Rolle
Ganz anders sieht das bei den Fonds aus. Hier hatten die Unter-40-Jährigen mit 39 beziehungsweise knapp 38 Prozent die Nase vorn, gefolgt von den 40- bis 60-Jährigen (37 beziehungsweise 36 Prozent). Die Gruppe 60 plus legte im Schnitt noch nicht einmal ein Drittel ihres Portfolios in Investmentfonds an.
Bei den Anleihen liegen die Über-60-Jährigen leicht vor den beiden anderen Altersgruppen. Genuss- und Optionsscheinen, Gold und Zertifikate spielen altersübergreifend keine große Rolle im Anlagedepot. 40- bis 60-Jährigen am erfolgreichsten Am erfolgreichsten zeigte sich unterdessen die Generation der 40- bis 60-Jährigen. Im Zeitraum vom 1. Januar 2013 bis 31. Dezember 2014 erzielten sie eine jährliche Rendite von 10,1 Prozent. Die beiden anderen Altersgruppen musste sich mit jeweils 8,8 Prozent zufrieden geben.