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Alternative Investments „Sachwertanlagen brauchen Vergleich mit anderen Kapitalanlagen nicht zu scheuen“

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Sie haben in der Vergangenheit vor allem Immobilien-, Schiffs- und Flugzeugfonds aufgelegt. Welche Sachwert-Anlageklassen sind nach Ihrer Ansicht in der näheren Zukunft für AIFM-Investoren interessant?

Gehling: Wir gehen aktuell davon aus, dass es nach wie vor dabei bleibt, dass Immobilien sich als stärkste Anlageklasse behaupten. Doch wir sehen weiterhin auch sehr gute Chancen im Flugzeugbereich, denn der Flugzeugmarkt ist und bleibt ein Wachstumsmarkt. Alle Prognosen der beiden großen Hersteller Airbus und Boeing sprechen dafür. So werden wir weiterhin an geeigneten Produkten in diesem Bereich arbeiten, sowohl für private als auch professionelle Investoren.

Gerade der Immobilienmarkt ist aber derzeit umkämpft – steigende Preise und sinkende Renditen sind die Folge.

Gehling: Richtig ist natürlich, dass der Immobilienmarkt sich aktuell immer mehr aufheizt. Man muss sehr vorsichtig sein, dass es nicht gar zu einer Überhitzung kommt. Chancen sehen wir im Moment vor allem noch im Bereich der Hotelimmobilien.

Meinen Sie, dass die Assetklasse Schiff irgendwann wiederkommen wird?

Gehling: Im Markt der privaten Anleger sehen wir dieses Segment in der Tat als recht kritisch, denn die vielen negativen Erfahrungen der letzten Jahre spüren wir weiterhin im Vertrieb. Institutionelle Investoren sind mitunter durchaus bereit antizyklisch zu investieren – hier sehen wir auch entsprechende Chancen.

Welche Qualifikation sollten Vertriebsmitarbeiter mitbringen, die Privatanleger zu AIF beraten?

Gehling: Absolute Grundvoraussetzung zum Vertrieb von Alternativen Investmentfonds ist zunächst die Zulassung. Finanzanlagenvermittler müssen im Rahmen eines Erlaubnisverfahrens einen Sachkundenachweis erbringen. Es ist eine Erlaubnis als Finanzanlagenvermittler und -berater nach Paragraf 34f oder als Honorarberater nach Paragraf 34h der Gewerbeordnung erforderlich. Inhaber einer sogenannten Banklizenz nach Paragraf 32 Kreditwesengesetz benötigen keine zusätzliche Erlaubnis. Darüber hinaus sollten Vertriebe natürlich anlegerorientiert beraten und die Produkte passend zum Portfolio des Anlegers selektieren. Eine ehrliche Aufklärung über Chancen und Risiken einer unternehmerischen Beteiligung ist selbstverständlich Pflicht.



Die Zielgruppe semi-institutioneller und institutioneller Investoren ist für viele AIF-Anbieter noch recht neu. Kommt es hier zu einer Verlagerung?

Gehling: Wir stellen in letzter Zeit fest, dass das Interesse an Sachwertanlagen vonseiten der Institutionellen durchaus zunimmt. Dies liegt sicherlich nicht zuletzt an der Regulierung und den damit einhergehenden Standards, die ein Emissionshaus mit der KVG erfüllen muss. Wir sind sogar davon überzeugt, dass Institutionelle die Rückgänge im Bereich der Privatanleger überkompensieren können. Wir müssen als Branche Überzeugungsarbeit leisten und beweisen, dass professionell gemanagte Sachwertanlagen gut für Institutionelle geeignet sind. Gleichwohl dürfen wir die Privatanleger nicht vernachlässigen.

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