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Alternative Investments: „Wasser wird ein spannendes Thema"

Aktualisiert am Lesedauer: 4 Minuten
Quelle: Fotolia
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DAS INVESTMENT.com: Publikumsfonds für Schwellenländer, ein CO2-Fonds, Hedge-Fonds und Zertifikate, Managed Futures, Absolute-Return-Produkte, Ackerland- und Schiffsbeteiligungen: Ein derart breites Angebot gibt es nicht mal bei der DWS. Aquila verwaltet mit 1,6 Milliarden Euro jedoch deutlich weniger Kapital. Warum dieser Gemischtwarenladen? Dieter Rentsch: Wir sind eher ein Großsortimentanbieter für alternative Investments. Vereinfacht gibt es drei Säulen: liquide alternative Investments wie Absolute-Return- und Hedge-Fonds für Institutionelle und Private; Beteiligungen, etwa im Agrar- und Schiffsbereich – und unsere Luxemburger Tochter Alceda, die vor allem für institutionelle und große private Investoren von Publikums- über Hedge-Fonds bis zu Zertifikaten alles auflegen kann. Dieser Artikel stammt aus der aktuellen Ausgabe von DAS INVESTMENT (Juli 2009) mit der Titelgeschichte: Inflation - wo Geld noch sicher ist.
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>> zum Abo-Service & Einzelheftbestellung DAS INVESTMENT.com: Was ist denn an reinen Aktienfonds für den chinesischen, brasilianischen und indischen Markt so alternativ? Rentsch: Aus heutiger Sicht ist die Frage berechtigt. Aber 2003, als wir den China-Fonds auflegten, waren Schwellenländer wie China und Indien für die meisten Investoren exotisch und allemal alternativ. Bei einem früheren Arbeitgeber gab es eine Portfolioaufteilung, die bestand aus Aktien Deutschland und Renten Deutschland. DAS INVESTMENT.com: Die Schweizer Novartis hatte exotischen Charakter? Rentsch: Aber natürlich, und das ist noch nicht lange her. Erst 2003 sprach Goldman-Sachs-Volkswirt Jim O’Neill das erste Mal von den vier Bric-Ländern. Mag sein, dass das Thema heute medial überstrapaziert ist und etwas platt gewalzt, damals war es alternativ und ist zudem noch immer sinnvoll. Schauen Sie sich nur die Entwicklung in den entsprechenden Ländern an. DAS INVESTMENT.com: Die Aquila-Aktienfonds verwalten in Summe keine 10 Millionen Euro, und die Performance ist mitunter ebenfalls sehr mickrig. Rentsch: Das betrifft nur die Long-only-Fonds. Die sind mit dem Rest gefallen. Aber: Die Fondsauflagekosten sind abgeschrieben und kosten Anleger kein Geld mehr, und die Grundthemen sind ja weiter richtig. Rückblickend hätten wir den China-Fonds deutlich offensiver aufstellen müssen. Das war ein Fehler, aber wer konnte schon mit dieser abenteuerlichen Rally rechnen. DAS INVESTMENT.com: Mit einer Cash-Quote von 100 Prozent könnte der Arabien-Fonds nicht defensiver aufgestellt sein. Rentsch: Richtig erkannt. Aber die hohe   Barschaft hat taktische Gründe. Der Manager wollte in der chaotischen Phase im Herbst vergangenen Jahres nicht inves-tieren. Das war schlau. Mittlerweile hat er für den Fonds jedoch Aktien gekauft. DAS INVESTMENT.com: Wenn alternative Investments morgen Standards sind, droht dann Agrarland-Beteiligungen oder Managed-Futures-Strategien das gleiche Schicksal wie den Schwellenländer-Fonds? Rentsch: Na, hoffentlich. Dann haben wir alles richtig gemacht. Es ist ja gerade unser Ziel, die Jedermann-Investments der Zukunft schon heute zu entdecken. Bald gehören Real Assets, wie Wald und Agrarland, ganz selbstverständlich in ein Portofolio. Sie werden den gleichen Stellenwert wie Aktien und Renten haben. DAS INVESTMENT.com: Können Sie das Ihren Kunden heute vermitteln? Rentsch: In der Theorie ganz leicht, in der Umsetzung ist aber die Verunsicherung weiter sehr hoch. Ucits-III-Fonds auf Hedge-Fonds werden sehr gern genommen, aber bei geschlossenen Fonds sind wir die Einäugigen unter Blinden. DAS INVESTMENT.com: Etwas konkreter, bitte Rentsch: Für den Wald-Fonds haben wir 2007 noch doppelt so viel Kapital platzieren können wie geplant. Bei aktuellen Produkten liegen wir allerdings unter den Planzahlen, können aber dennoch investieren. Bei Schiffsbeteiligungen geht so gut wie gar nichts. Große Adressen, die vor Jahren noch bombig verkauft haben, kriegen heute nichts los. DAS INVESTMENT.com: Wenn sich Ucits-III-Fonds so gut verkaufen, warum soll dann gerade ein Zertifikat den nicht zugelassenen Managed-Futures-Dachfonds Ihres Partners Bernadino Branca abbilden? Rentsch: Bei einer Fondslösung muss ich in der Regel eine tägliche Liquidität sicherstellen. Das ist bei dem Dachfonds aber nicht möglich, weil dessen Zielfonds-Manager mitunter nicht täglich melden. Mit einem Zertifikat ist die Umsetzung jedoch machbar, und wir können täglich berechnen. DAS INVESTMENT.com: Wenn die alternativen Investments dann doch irgendwann Standard sind, wie sehen die alternativen Anlagen der Zukunft aus? Rentsch: Sagen Sie es mir. DAS INVESTMENT.com: Wir wissen es nicht. Rentsch: Es ist auch nicht ganz einfach. Ich bin mir jedoch sicher, dass Wasser ein sehr spannendes Thema wird. Auf der Aktienseite ist dieser Markt einfach abzudecken, aber als Beteiligung wird es schon schwieriger. Es gibt erste Versuche. Riesige Schlepper ziehen Gletschereis gen  Südafrika. Das ist natürlich etwas abenteuerlich. Wir werden im Laufe des kommenden Jahres eine Beteiligung an Wasserkraft auf den Markt bringen. Alle Sektoren, die vom großen Grundproblem „exponentielles Wachstum im begrenzten System Erde“ profitieren, werden eine nachhaltige Zukunft haben. DAS INVESTMENT.com: Wird Aquila eines Tages eine hübsche Braut für eines der großen Fondshäuser werden? Rentsch: Fragen Sie doch ganz platt – spielen Sie mit dem Gedanken, mal zu verkaufen? DAS INVESTMENT.com: Na? Rentsch: Darüber haben wir noch nicht mal nachgedacht. DAS INVESTMENT.com: Warum nicht? Rentsch: Warum sollte ich verkaufen? Und dann? Wir tun das, was wir tun, viel zu gern und freuen uns jeden Tag auf neue Herausforderungen. Es gibt kaum etwas Spannenderes, als Tag für Tag die dynamischen Veränderungen auf unserem Planeten zu beobachten und daraus die idealen Investmentschlüsse zu ziehen. Golf ist was fürs nächste Leben. Dieser Artikel stammt aus der aktuellen Ausgabe von DAS INVESTMENT (Juli 2009) mit der Titelgeschichte: Inflation - wo Geld noch sicher ist.   >> zur Themenübersicht
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