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Altersfalle Immobilien Ist Ihre Wohnung altengerecht?

Michael Held, Geschäftsführer von Terragon Investment
Michael Held, Geschäftsführer von Terragon Investment
Vor einigen Jahren erschien ein Buch mit dem Titel „Altersfalle Immobilien“, in dem von einer groß angelegten Untersuchung im Rahmen des Zweiten Altenberichtes der Bundesregierung berichtet wurde. Das Ergebnis der Befragung: Rund 90 Prozent halten ihre eigene Wohnung für altengerecht und meinten, dort langfristig bleiben zu können.

Fachleute, die denselben Wohnungsbestand auf seine Alterstauglichkeit untersuchten, kamen jedoch zu dem ernüchternden Ergebnis, dass nur 10 Prozent dieser Wohnungen tatsächlich für das Alter geeignet waren. „Eindrücklicher lässt sich kaum belegen, wie weit die Selbstwahrnehmung und die Realität bei diesem Thema auseinanderliegen“, so die Autorin Christiane Harriehausen.

Laut Befragungen halten die Deutschen den Kauf eines Einfamilienhauses oder einer Wohnung für die beste Form der Altersvorsorge. Doch die meisten beschäftigen sich nicht damit, ob die Wohnung oder das Haus, das sie erwerben, überhaupt noch als Bleibe geeignet ist, wenn sie alt geworden sind.

Jeder kann selbst prüfen, ob das eigene Haus oder die eigene Wohnung den Anforderungen genügt. Oft erreicht man die Wohnung nur über Treppen und es gibt keinen Aufzug. Manchmal gibt es in Altbauwohnungen zahlreiche Schwellen.

Die Badezimmer sind oft so klein oder schmal geschnitten, dass es für einen älteren Menschen schwer ist, sich darin zu bewegen. Auch die Lage der Wohnung kann ein Problem sein, wenn sich die nächste Bushaltestelle oder die nächste Bahnverbindung nicht in fußläufiger Entfernung befindet oder wenn man ein Auto braucht, um Ärzte und Läden zu erreichen.

Doch nicht nur diejenigen, die eine Wohnung oder ein Haus kaufen, um selbst darin einzuziehen, sollten sich kritisch mit der Tauglichkeit für das „Wohnen im Alter“ befassen. Auch für Anleger sollte dies eines der entscheidenden Kriterien sein.

Der Immobilienwert der Zukunft


Wer mit 40 oder 50 Jahren eine vermietete Eigentumswohnung kauft, um im Alter damit seine Rente aufzustocken, sollte sich schon heute Gedanken darüber machen, ob diese Wohnung auch in 30 Jahren noch den Marktanforderungen entspricht oder ob Vermietungsprobleme in der Zukunft schon heute programmiert sind.

Dies gilt nicht nur für energetische Standards, die es nahelegen, lieber eine neu errichtete Wohnung als eine Bestandswohnung für die Kapitalanlage zu erwerben, sondern es gilt auch für die Frage, ob die Wohnung altengerecht konzipiert ist.

Barrierefreiheit ist dabei eines der entscheidenden Kriterien. Jeder Investor weiß, dass die Menschen in Deutschland immer älter werden, aber kaum jemand bedenkt, was das für seine Kapitalanlage bedeutet. Die meisten Menschen wollen so lange wie möglich in ihrer eigenen Wohnung wohnen bleiben und ziehen erst dann in ein Seniorenheim um, wenn es gar nicht mehr anders geht.

Die Zahl der über 60-Jährigen in Deutschland wird in den kommenden Jahren deutlich ansteigen. Von etwa 22 Millionen Personen heute wird deren Zahl bis 2020 auf 24,5 Millionen steigen und bis zum Jahr 2030 sogar auf über 28 Millionen Personen. Noch stärker steigt der Anteil der über 70-Jährigen und der über 80-Jährigen.

Das heißt: Es gibt eine zunehmend große Zahl von Menschen, für die die übliche Wohnung nicht passt. Wer heute in eine Wohnung investiert, die auch morgen zu den Bedürfnissen der Menschen passt, wird später sehr viel einfacher einen Mieter finden und hat dann einen erheblichen Wettbewerbsvorteil gegenüber Wohnungsvermietern, die ihre Wohnungen nur an die immer kleiner werdende Gruppe jüngerer Menschen vermieten können.

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