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in AltersvorsorgeLesedauer: 3 Minuten

Altersvorsorge der Generation 50plus Mangelnde Finanzberatung hemmt Vertragsabschlüsse

Zu zweit den Lebensabend genießen: Viele Deutsche scheitern daran, ohne Hilfe eines Vermittlers fürs Alter vorzusorgen.
Zu zweit den Lebensabend genießen: Viele Deutsche scheitern daran, ohne Hilfe eines Vermittlers fürs Alter vorzusorgen. | Foto: Joujou / pixelio.de

Die heute 50- bis 67-Jährigen müssen sich intensiver als vorherige Generationen um ihre Altersvorsorge kümmern. Denn sie müssen für eine steigende Zahl an Jahren Geld zurücklegen: Während die Lebenserwartung der Menschen hierzulande aktuell bei knapp 81 Jahren liegt, gingen 2017 mehr als 1,3 Millionen Menschen in Deutschland mit durchschnittlich 62 Jahren in den Ruhestand.

„Das heißt, dass Rentner zurzeit in der Regel fast zwei Jahrzehnte von ihren Rentenauszahlungen leben, die bereits heute im Schnitt bei unter 1.000 Euro monatlich liegen“, kommentiert das Kölner Marktforschungs- und Beratungsunternehmen MSR Consulting. Diese Zahlen für den deutschen Markt zeigten demnach, „wie wichtig zusätzliche Einkünfte aus einer privaten Altersvorsorge sind“.

Zu wenig Privatvorsorge

Doch viele Deutsche zwischen 50 bis 67 Jahren sorgen für diesen Lebensabschnitt zu wenig privat vor, ergab eine MSR-Umfrage unter 1.450 Personen im März und April dieses Jahres. Im Fokus des Interesses stand bei den Studienautoren insbesondere dasjenige Viertel der befragten 50- bis 67-Jährigen, das sich nach eigenen Angaben keine Gedanken um ihre finanzielle Zukunft macht.

Die Hälfte dieser Umfrageteilnehmer verfügt über ein monatliches Haushaltsnettoeinkommen von mehr als 2.500 Euro. Mehr als 30 Prozent von ihnen nutzen keine private Altersvorsorge. Und fast 40 Prozent dieser Gruppe haben sich zum Thema finanzielle Vorsorge bislang weder eigenständig informiert noch beraten lassen. Als wichtigen Grund dafür nennen die MSR-Analysten eine „mangelnde Qualität der Informationsangebote und der Beratung“.

Für Laien unverständlich

Die MSR-Analysten gingen der Frage nach, warum diese desinteressierten Teilnehmer scheinbar die Augen vor einer drohenden Versorgungslücke verschließen. Eine mögliche Ursache: Viele Verbraucher wollen sich zwar durchaus über Vorsorgethemen informieren, dabei aber keinen Finanzberater aufsuchen. Mit den Suchergebnissen der eigenen Recherche zeigen sich die Befragten dann allerdings unzufriedener als die befragten Kunden professioneller Finanzberater.

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Denn bei der Informationssuche zeige sich: Wer sich nur informiert aber nicht beraten lässt, sucht weniger Informationen und sucht weniger konkret. Außerdem ist die Unzufriedenheit mit den gefundenen Informationen höher, als bei den Befragten, die sich außerdem noch beraten lassen. „Mögliche Gründe dafür scheinen überfordernde, für Laien unverständliche oder zu allgemeine Informationen zu sein“, so die Studienautoren.

Hemmschwelle Unsicherheit

„Die daraus resultierende Unsicherheit führt zu einer Hemmschwelle, die nur durch die aktive Ansprache eines Beraters durchbrochen werden kann“, heißt es von MSR. „In punkto Beratung wünschen sich die Desinteressierten daher eine unabhängige Stelle, die verschiedene Optionen und individualisierte Angebote verständlich aufzeigen und erklären kann.“ Etwa 40 Prozent bevorzugen einen Rentenberater oder die Beratungsstelle der deutschen Rentenversicherung.

Knapp ein Drittel der Befragten vertraut hingegen auf ein Gespräch mit einem Versicherungsvertreter oder -makler. „Schafft es ein Berater transparente, verständliche und vor allem konkrete Informationen zu vermitteln, sind viele im Anschluss bereit, selber aktiv zu werden“, so die Autoren der aktuellen Marktstudie „Customer Journey Ruhestandsplanung“ von MSR Insights zu möglichen Mitteln gegen das zögerliche Sparverhalten.

Banken und Versicherer gefragt

Die jüngste Untersuchung bestätige, dass sich viele Bürger noch immer nicht ausreichend mit dem Thema private Altersvorsorge auseinandersetzen. Daher seien auch „Banken und Versicherungen gefragt, dem gesamtgesellschaftlichen Auftrag gerecht zu werden und bessere Antworten darauf zu finden, wie und wann eine vertriebliche Ansprache erfolgen sollte und eine aus Kundensicht optimale Beratung zur Ruhestandsplanung anzubieten.“

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