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, Aktualisiert am 07.09.2022 - 12:00 Uhrin AltersvorsorgeLesedauer: 3 Minuten

Der Praxisfall Altersvorsorge für einen Selbstständigen

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Als erstes betrachten wir die private Krankenversicherung. Unser Kunde zahlt zurzeit 450 Euro im Monat, inklusive Pflegeversicherung. Bei jährlich um 5 Prozent steigenden Kosten sind wir in 17 Jahren bei 873 Euro und bei dem von uns angenommenen Lebensende mit 95 Jahren bei 3.422 Euro. Bei einer angenommenen Wertentwicklung von 4 Prozent im Jahr brauchen wir zum Rentenbeginn einen Kapitalstock von rund 380.000 Euro.

Die zwischenzeitlich fälligen Lebensversicherungen schlagen wir immer dem Depot zu und lassen alles dort bis zum Rentenbeginn liegen. Für diese Beträge setzen wir eine Rendite von 5,0 Prozent an. Das derzeit bestehende Depot veranschlagen wir mit 6,0 Prozent im Jahr. Für die Entnahmephase ab dem 67. Lebensjahr gehen wir aufgrund niedrigeren Risikos nur noch von 4,0 Prozent aus.

Damit ergibt sich ein gesamter Depotwert von fast 1,5 Millionen Euro zum Rentenbeginn, plus die erwähnten Immobilien. Womit an dem Fall sehr gut deutlich wird, dass wir für eine standesgemäße Versorgung eines Selbstständigen schnell bei 2 bis 5 Millionen Euro landen, die in der aktiven Zeit zusammengespart werden müssen.

Für das Depot haben wir feste Regeln: Kein Fonds macht mehr als 10 Prozent aus. Jeder Fondsmanager muss mit eigenem Geld im selben Fonds investiert sein. Wir möchten die handelnden Personen möglichst persönlich kennen und die Philosophie des Investmenthauses genau verstehen.

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Am Ende zeigte unsere Analyse, dass Herr Häberle nichts mehr zusätzlich zu sparen braucht. Möglich wäre es, die bestehenden Lebensversicherungen aufzulösen und ins Depot umzuschichten. Die steuerfreie Restrendite liegt bei der Allianz-LV bei nicht wirklich berauschenden 2,8 Prozent im Jahr und bei der Ergo sogar nur bei 2,2 Prozent. Ein Fondsdepot braucht vor Abgeltungssteuer und Soli nur 3,8 Prozent beziehungsweise 3,0 Prozent zu schaffen, um das zu überbieten. Das sollte machbar sein, ist aber eben auch nicht garantiert. Das muss der Kunde entscheiden. Der Vertrag mit der Zurich läuft ohnehin schon als Fondspolice, das ist besser als ein neues Depot.

Bleibt alles unverändert, ergibt sich nach unserer Rechnung eine Punktlandung. Mit 95 Jahren blieben Herrn Häberle ein Restkapital von 116.000 Euro und die Immobilien im Wert von 2 bis 2,5 Millionen Euro. Sollten sich in 17 Jahren Lücken zeigen, kann man die Immobilien auch teilversilbern und das Geld über einen Auszahlplan aufbrauchen.

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