Suche Event Calendar Icon EVENTKALENDER Newsletter Icon Newsletter Icon Newsletter Abonnieren
Das Tool für Profis und solche, die es werden wollen – jetzt die DAS INVESTMENT Fonds-Analyse-App installieren.

Studie der Stuttgarter Altersvorsorge: Jeder Dritte würde für Nachhaltigkeit auf Rendite verzichten

Von in Studien & UmfragenLesedauer: 3 Minuten
Neugieriger Rotbauchmaki im Regenwald
Viele Kunden wollen genau wissen, wie nachhaltig ihre Altersvorsorgeprodukte sind. | Foto: Imago Images / Imagebroker

46 Prozent der Deutschen finden es wichtig oder sogar sehr wichtig, dass sie im Rahmen der Altersvorsorge erfahren, wie nachhaltig ihre Finanz- und Versicherungsprodukte sind. Das zeigt eine Befragung von 2.037 Erwachsenen, die das Analysehaus Yougov im Auftrag der Stuttgarter Lebensversicherung durchgeführt hat.

Mehr als ein Drittel (36 Prozent) der Befragten sind sogar bereit, eine leicht bis deutlich geringere Rendite für ihre Sparbeiträge in Kauf zu nehmen, wenn diese mit der Berücksichtigung von ökologischen und sozialen Nachhaltigkeitskriterien am Kapitalmarkt angelegt werden. 20 Prozent würden eine leicht geringere Rendite von beispielsweise 4,5 statt 5 Prozent in Kauf nehmen. 11 Prozent der Befragten wären sogar mit 4 statt 5 Prozent und immerhin 5 Prozent sogar mit 3,5 statt 5 Prozent Rendite einverstanden.

Doch die reine Information, dass ihr Geld nachhaltig angelegt sei, reicht vielen Kunden laut Studie nicht aus. Viele von ihnen wollen bei der Altersvorsorgeberatung auch darüber aufgeklärt werden, welchen Einfluss ihr Investment auf die Transformation der Wirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit genau hat. 50 Prozent der Befragten bewerten dies für sich mit eher bis sehr wichtig. 54 Prozent der Deutschen wünschen sich sogar während der Laufzeit eine regelmäßige Rückmeldung hinsichtlich des Beitrags ihres Geldes zur Transformation.

Keine höheren Kosten durch Berichterstattung zur Nachhaltigkeit

Auf der anderen Seite wären jedoch nur die wenigsten Kunden bereit, Geld für die Berichterstattung ihres Versicherers zur Nachhaltigkeit auszugeben. „Eine gewisse Transparenz zur Nachhaltigkeit der Versicherer ist wichtig, sie darf uns Kunden aber nichts kosten“: Dieser Aussage stimmen 75 Prozent der Befragten eher bis voll und ganz zu: 59 Prozent sagen sogar, dass der Umfang der Berichterstattung eher sinken sollte, als dass die Kosten für die Produkte zu sehr steigen.

Bild

Hallo, Herr Kaiser!

Das ist schon ein paar Tage her. Mit unserem Versicherungs-Newsletter bleiben Sie auf dem neuesten Stand im Bereich Assekuranz. Jetzt gratis abonnieren!

Go

Ein weiteres Problem bei nachhaltigen Geldanlagen ist unterdessen die Tatsache, dass selbst die Einordung eines Investmentfonds nach Artikel 8 oder Artikel 9 der EU-Offenlegungsverordnung keine Aussage darüber enthält, wie nachhaltig ein Fonds tatsächlich ist. So hat eine Untersuchung von mehr als 7.000 Fonds durch Impact Asset Management (I-AM), ein Unternehmen der C-Quadrat-Gruppe, ergeben, dass Artikel-8- und sogar Artikel-9-Fonds zu fast gleichen Teilen in unkonventionelle fossile Energieträger wie zum Beilspiel Ölsand, arktische Bohrungen und ähnliches investieren, deren Förderung besonders verheerend für die Umwelt ist. Außerdem soll laut Studie fast jeder vierte als nachhaltig gekennzeichnete Fonds indirekt Bezüge zu kontroversen Bereichen wie Nuklearwaffen haben.

 

Prospekte zur Anlagestrategie lesen

„Die Einordnung nach Artikel 8 bedeutet, dass das Finanzprodukt ökologische und/oder soziale Ziele fördert und dabei über die bloße Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsrisiken hinausgeht. Welche Ziele das sind, wird in der Anlagestrategie beschrieben. Ein Produkt gemäß Artikel 9 wiederum verfolgt ein Nachhaltigkeitsziel und zeigt transparent die positive Nachhaltigkeitswirkung auf“, erklärte Iris Brehm, Investmentmanagerin bei der Stuttgarter Lebensversicherung, im Gespräch mit DAS INVESTMENT. Bei der Altersvorsorgeberater müssten Vermittler also die individuellen Vorstellungen der Kunden erfragen und schauen, welche Produkte dazu passen.  Dabei können die Angaben der EU-Offenlegungsverordnung zwar helfen. Detaillierte Angaben finden Kunden und Berater aber besser in der jeweiligen Anlagestrategie des Produktes. „Hier macht der Anbieter die Angaben zu den verfolgten sozialen und ökologischen Zielen und welche negativen nachhaltigen Auswirkungen der Anbieter vermeidet“, sagte Brehm.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
PDF nur für Sie. Weitergabe? Fragen Sie uns.
Newsletter Titelbild
Ja, ich möchte den/die oben ausgewählten Newsletter mit Informationen über die Kapitalmärkte und die Finanzbranche, insbesondere die Fonds-, Versicherungs-und Immobilienindustrie abonnieren. Hinweise zu der von der Einwilligung mitumfassten Erfolgsmessung, dem Einsatz der Versanddienstleister June Online Marketing und Mailingwork, der Protokollierung der Anmeldung, der neben der E-Mail-Adresse weiter erhobenen Daten, der Weitergabe der Daten innerhalb der Verlagsgruppe und zu Ihren Widerrufsrechten finden Sie in der Datenschutzerklärung. Diese Einwilligung können Sie jederzeit für die Zukunft widerrufen.
+
Anmelden