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Zwei Altersvorsorge-Profis im Interview „Wir ergänzen das Geschäft des Beraters“

Christian Wiecha (Pens Expert, li.) und Martin Stenger (Franklin Templeton) finden: Zeitwertkonten bieten auch Beratern ein interessantes Geschäftsfeld.
Christian Wiecha (Pens Expert, li.) und Martin Stenger (Franklin Templeton) finden: Zeitwertkonten bieten auch Beratern ein interessantes Geschäftsfeld. | Foto: Pens Expert/Franklin Templeton

DAS INVESTMENT: Es ist nicht alltäglich, dass eine Fondsgesellschaft die Geschäftsidee eines  Altersvorsorgespezialisten voranzutreiben hilft. Was bieten Sie an, Herr Wiecha?

Christian Wiecha: Pens Expert vermittelt kein Produkt, sondern bietet ein System betrieblicher Zeitwert- und Kapitalkonten für Unternehmen an. Wir möchten Berater unterstützen, dieses Thema in Unternehmen vorzustellen und es als Vorsorgelösung für die Mitarbeiter schmackhaft zu machen.

Was genau ist ein Zeitwertkonto?

Wiecha: Ein digitales Konto, aus dem Mitarbeiter entweder Geld oder Lebensarbeitszeit entnehmen können, je nach Bedarf. Es bietet die gleichen Steuervorteile wie eine betriebliche Altersversorgung, ist aber flexibler bei der Auszahlung und auch beispielsweise bei der Vererbung.

Martin Stenger: Arbeitnehmer wünschen sich im Laufe ihres Lebens vielleicht Zeit, um einen Angehörigen oder ein Kind länger zu betreuen, oder sie wollen eine Auszeit aus dem Beruf nehmen. Dann entnehmen sie dem Zeitwertkonto vielleicht Geld, um drei Monate Gehalt zu finanzieren. Dabei bleiben sie weiter beschäftigt und sozialversicherungsrechtlich versichert, kommen aber nicht zur Arbeit. Vielleicht möchten sie sich auch angesammelte Überstunden auszahlen lassen, um früher in Rente zu gehen oder sich einen speziellen Wunsch zu erfüllen.

Schreckt das Konzept Arbeitgeber nicht ab? Sie müssen ihren Mitarbeitern dann noch größere Freiräume gewähren, als sie es ohnehin schon tun müssen, etwa durch gesetzlich geförderte Kinderbetreuungszeiten.

Wiecha: Unternehmer sehen sich heute mit neuen Forderungen nach Work-Life-Balance konfrontiert. Wir generieren in Deutschland rund zwei Milliarden dokumentierte Überstunden pro Jahr. Es wäre ein Leichtes, diese Zeit als Wert sichtbar zu machen. In manchen Unternehmen sind die Überstunden-Konten der Mitarbeiter bis zum Anschlag gefüllt, zumindest vor der Corona-Krise war das so. Diese Überstunden lassen sich auch auf ein Konto einzahlen.

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Stenger: Ein Zeitwertkonto macht einen Arbeitgeber attraktiv, mehr vielleicht sogar als ein Dienstwagen.

Welche Rolle genau spielt Franklin Templeton in dem Konzept?

Stenger: Die Einzahlungen in das Zeitwertkonto werden monetarisiert, es wird für sie also ein Eurobetrag eingezahlt. Und dieses Geld wird angelegt. Für die Kapitalanlageseite sind wir zuständig. Wir bieten eine breite Palette aktiver und passiver Produkte an und können mit den Kollegen von Pens Expert und in Absprache mit Arbeitgebern und Arbeitnehmern maßgeschneiderte Angebote machen.

Was genau soll der Berater tun, den Sie mit einbinden wollen?

Wiecha: Er fungiert als Schnittstelle. Der Berater setzt die Vorsorgelösung für das Unternehmen um und schafft sich damit die Basis für ein langfristiges und innovatives Geschäftsfeld, ohne selbst Investitionen tätigen zu müssen. Pens Expert und seine Partner bleiben Ansprechpartner auf der System- und der Anlageseite.

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