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Aktualisiert am 10.07.2018 - 10:28 Uhrin AltersvorsorgeLesedauer: 3 Minuten

Cost-Average-Effekt: Der Trick mit dem Sparplan

Bild: DWS
Bild: DWS

Einige Wissenschaftler behaupten, dieser Effekt sei bloßer Mythos. Ihre Argumentation ist jedoch kaum mehr als finanzwissenschaftlicher Selbstzweck. Der Vorteil eines Sparplans leuchtet unmittelbar ein: Wer regelmäßig eine feste Summe in ein Wertpapier investiert, braucht sich keine Gedanken über den richtigen Einstiegszeitpunkt zu machen. Er muss zudem Kursschwankungen nicht fürchten. Denn er investiert automatisch antizyklisch: Sind die Kurse im Keller, kauft er eine Menge Anteile, bei hohen Preisen indes nur wenige Papiere (zum Text: Fondssparplan: Einstiegshilfe zur privaten Altersvorsorge). Dadurch liegt der durchschnittliche Kaufpreis der Anteile unterhalb des durchschnittlichen Kurses über den Investitionszeitraum. Je stärker das Wertpapier dabei schwankt, desto größer der Effekt. Das gilt auch für Fondssparpläne im Rahmen der Riester-Rente.  Tatsächlich wird dieser Effekt von niemandem bestritten; in den Augen vieler Wissenschaftler wird er aber bei weitem überschätzt. Der Vergleich mit dem Durchschnittskurs sei eine rein theoretische Überlegung. Denn den Durchschnittskurs zahlt kein Anleger: Er müsste, statt monatlich die gleiche Summe anzulegen, monatlich die gleiche Menge an Wertpapieren kaufen – das aber tut de facto niemand. Doch auch den Vorteil von Sparplänen gegenüber der Einmalanlage lassen Finanzwissenschaftler häufig nicht gelten. Weder, so die Argumentation, führe ein Sparplan zu merklich höheren Renditen als eine Einmalanlage, noch zu deutlich geringeren Risiken. Das indes hängt von der Kursentwicklung ab. Sofern der Preis eines Wertpapiers kontinuierlich steigt, ist eine Einmalanlage erfolgreicher. Gleiches gilt für sehr lange Zeiträume mit einem deutlichen Aufwärtstrend. Sparpläne profitieren von schwankenden Kursen Doch abgesehen davon, dass für die meisten Anleger eine Einmalanlage keine Alternative ist, weil sie am Anfang einer Sparperiode gar nicht über das nötige Kapital verfügen: Schwanken die Kurse stärker, ohne dass es einen klaren Aufwärtstrend gibt, fahren sie mit Sparplänen besser. Denn dann kaufen sie immer zwischendurch billig viele Anteile und senken ihren Einstandskurs. Wer beispielsweise seit Anfang 2008 monatlich eine feste Summe in den Dax investiert hat, hat weitaus weniger verloren als derjenige, der die gesamte Anlagesumme Anfang 2008 in den Index angelegt hat. Selbst für lange Zeiträume haben Mathematiker zudem nachgewiesen, dass das Risiko eines Sparplan-Investments deutlich niedriger ist als das einer Einmalanlage. Der Verzicht auf Rendite wird also auch in Aufwärtsphasen belohnt.