Altersvorsorge Warum junge Deutsche „mit offenen Augen auf die Altersarmut zusteuern“
Die Mehrheit der Deutschen verfügt über eine zusätzliche Altersvorsorge: 71 Prozent legen Geld für ihren Ruhestand beiseite. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative TNS-Emnid-Umfrage im Auftrag der Postbank. Besonders beliebte Vorsorgewege sind die Betriebsrente (33 Prozent), die private Rentenversicherung (30 Prozent) und der private Vermögensaufbau (28 Prozent).
Doch junge Befragte zwischen 16 und 29 Jahren verzichten besonders häufig auf eine zusätzliche Vorsorge. Nur knapp 39 Prozent unternehmen Anstrengungen, um ihre spätere Rente aufzubessern. Dabei befürchten knapp 35 Prozent von ihnen finanzielle Einbußen im Alter. Insbesondere junge Männer mit niedrigerem Bildungsabschluss und Einkommen steuern mit offenen Augen auf die Altersarmut zu.
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„Je jünger der Arbeitnehmer und je ferner das Renteneintrittsalter, desto größer fällt die zu erwartende Rentenlücke aus, das heißt die Differenz zwischen dem letzten Nettoeinkommen und der gesetzlichen Rente“, erläutert Karsten Rusch von der Postbank das Ergebnis. „Offenbar bezweifeln viele junge Deutsche, dass sie aus eigener Anstrengung in der Lage sind, diese Lücke zu schließen – und unterlassen als Konsequenz jegliche Vorsorgeleistung.“
Statt „Vogel-Strauß-Taktik“ empfiehlt der Experte: „Junge Anleger sollten den Faktor Zeit für sich arbeiten lassen. Auch kleine, regelmäßige Sparbeiträge summieren sich über die Jahre und Jahrzehnte. Besonders, wenn sie gewinnbringend angelegt sind.“ Angesichts der aktuell niedrigen Anlagezinsen biete es sich an, einen Teil des Geldes in Wertpapieren anzulegen, etwa im Rahmen eines Fondssparplans, so Rusch weiter.