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Altersvorsorge Wie Indexpolicen den Rendite-Turbo zünden

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Die Zusatzkosten der höheren Indexpartizipation müssen ebenso berücksichtigt werden, um die Bemessungsgrundlage der Gutschrift zu berechnen (siehe Beispielrechnung). Das Vertragsguthaben würde jedoch auf 10.992,60 Euro steigen, wenn die Partizipationsquote beispielsweise 116 Prozent beträgt. Denn dann erhöht sich der Endstand um 9,9 Prozent), wenn der Index um 10 Prozent steigt.

Zum Vergleich: Wäre die Turbo-Option nicht gewählt worden, wären dem Sparer zwar nicht die Kosten der Turbo-Option in Höhe von 150 Euro abgezogen worden. Doch der 10-prozentige Indexanstieg hätte ihm auch lediglich eine Gutschrift in Höhe von 6,6 Prozent eingebracht. Das Vertragsguthaben dieser Standard-Indexpolice läge mit 10.660 Euro um 332,60 Euro unter dem Kontostand eines Kunden mit zugeschaltetem Renditeturbo.

In guten Börsenjahren profitieren die Kunden deutlich von der erhöhten Beteiligungsquote. So geschehen beispielsweise im Jahr 2017. Bei Wahl der Erhöhungsoption wurde zuletzt in fast allen Fällen eine höhere Durchschnittsrendite erzielt, berichtet Hauer. Belastbare Ergebnisse auf Basis real erzielter Indexrenditen mit und ohne Erhöhungsoption lägen aber noch nicht vor. Denn die erste Indexpolice mit Erhöhungsoption ist erst seit drei Jahren auf dem Markt.

Fest steht für den IVFP-Chef jedoch: Voraussetzung für eine höhere Rendite per Index-Turbo ist eine stetige Teilhabe an der Marktentwicklung. „Wählt der Kunde den Index-Turbo, sollte er dabeibleiben, da niemand vorhersagen kann, wann die guten Indexjahre auftreten.“ Dann werden zwischenzeitliche Verluste über die Gesamtlaufzeit aufgeholt.

Kosten zehren höhere Gutschriften auf

In einer Rückrechnung des IVFP für die Stuttgarter-Police Index-Safe zeigt sich, dass die Erhöhungsoption erst ab einer hinreichend guten Index-Performance vorteilhaft erscheint. So hätten die zusätzlichen Kosten 1996 und 2011 die höheren Gutschriften aufgezehrt. Das führte dazu, dass die effektive Rendite geringer ausgefallen wäre als bei der auf 66 Prozent gedrosselten Partizipationsquote.

Zudem veranschaulicht der Praxistest (siehe Grafik oben), dass die Erhöhungsoption in 7 der 23 untersuchten Jahre zu einem Minus in Höhe der Zusatzkosten geführt hätte. Das gilt für die Jahre, in denen die Wertentwicklung des Index negativ war und die Gutschrift auf null gesetzt wurde.

Laut Hauer ist die Erhöhungsoption in Zeiten niedriger Zinsen somit zwar „eine sinnvolle Ergänzung zur herkömmlichen Index-Partizipation“. Er schränkt aber ein: Die Produkte eignen sich nur für Kunden, die „bereit sind, einen Tick mehr Risiko einzugehen“. Neben ihrer Renditechance punkten diese indexgebundenen Rentenversicherungen mit Flexibilität bei der Wahl zwischen festem Zins und marktabhängiger Indexchance mit oder ohne Turbo.

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