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Aktualisiert am 06.04.2020 - 16:20 Uhrin Märkte verstehen, Chancen nutzenLesedauer: 6 Minuten
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Altersvorsorge Wie kann man mit ETFs Vermögen aufbauen?

Rentner mit Enkelin: Eine passive Umsetzung der Altersvorsorge ermöglicht Anlegern aufgrund der niedrigen Gebühren eine weitgehend vollständige Partizipation an den Aktien- und Rentenmärkten
Rentner mit Enkelin: Eine passive Umsetzung der Altersvorsorge ermöglicht Anlegern aufgrund der niedrigen Gebühren eine weitgehend vollständige Partizipation an den Aktien- und Rentenmärkten | Foto: VadimGuzhva / fotolia

Viele Investoren nutzen Exchange Traded Funds (ETFs) gern als taktisches Instrument. Sie kaufen diese börsennotieren Indexfonds, um schnell und unkompliziert auf Marktereignisse reagieren zu können. Dank der Transparenz und der einfachen Konstruktion kann der Investor genau entsprechend seiner Markteinschätzung handeln.

Der wichtigste Vorteil von ETFs, ihre geringen laufenden Kosten, kommt beim kurzfristigen Einsatz aber noch gar nicht so stark zum Tragen, sondern spielt seine volle Stärke in der langfristigen Anlage aus. Darum werden ETFs zunehmend auch als strategische Elemente im Portfolio genutzt. 2016 ist das in Europa in ETFs und anderen börsennotierten Produkten (ETCs, ETNs) verwaltete Vermögen auf insgesamt 565 Milliarden US-Dollar geklettert. Zum Vergleich: Zehn Jahre zuvor waren es nur 92 Milliarden US-Dollar.

Verstärkt wurde der Siegeszug durch die Politik der Notenbanken. Denn mit den sinkenden Anleiherenditen steigt das Kostenbewusstsein: Der niedrige Zins erschwert auch die Altersvorsorge. „Das Abschmelzen der Zinserträge stellt Vorsorgeprodukte mit Garantien vor Probleme“, sagt Thomas Wiedenmann, Vertriebsexperte bei iShares, der ETF-Tochter des weltgrößten Vermögensverwalters BlackRock.

Denn Garantien haben sich deutlich verteuert. Die Risikobudgets für den chancenreichen Teil des Altersvorsorgeportfolios sind entsprechend gering. Und es gilt, sie effizient zu nutzen.

Vorteil Transparenz

„Hierfür sind vor allem zwei Faktoren besonders wichtig“, unterstreicht Wiedenmann. Das sei einerseits ein hohes Maß an Kostendisziplin, andererseits eine möglichst genaue Kenntnis eingegangener Verlustrisiken. „Transparente Produkte mit relativ engen Anlagerichtlinien erleichtern die Risikosteuerung auf Ebene des Altersvorsorgeportfolios erheblich“, so Wiedenmann.

Schließlich sei es einfacher, die Risiken eines Indexfonds auf den Euro Stoxx 50 abzuschätzen als die eines aktiv gemanagten Fonds mit flexibler Aktienquote. BlackRock hat daher das Münchener Institut für Vermögensaufbau (IVA) beauftragt, den Nutzen von ETFs für die Altersvorsorge in einer Studie genauer zu beleuchten.

Für die Betrachtung ist folgender Umstand zentral: Der ETF bildet einfach die Bestandteile eines Index nach. Im Gegensatz dazu entscheiden aktive Manager über Einzeltitel, deren Gewichtung und über Zu- und Verkäufe auf Basis ihrer Strategie, die meist eine genaue Analyse der Märkte und Unternehmen erfordert. Daher sind die Kosten für aktive Fonds höher als für passive Strategien – die darüber hinaus effizient eingesetzt werden können.

„Eine passive Umsetzung der Altersvorsorge, die die gewählte Asset-Allokation mit Indexfonds nachbildet, ermöglicht dem Anleger aufgrund der niedrigen Gebührenbelastung eine weitgehend vollständige Partizipation an den Aktien- und Rentenmärkten“, erklärt Wiedenmann.
In der IVA-Studie wurde errechnet, wie stark sich langfristig höhere Kosten auf das Anlageergebnis bei der freien Anlage und bei Altersvorsorgeprodukten auswirken können. Beispiel: Ein Altersvorsorgesparer, der über 35 Jahre seiner Berufstätigkeit pro Jahr 5.000 Euro für seinen Lebensunterhalt im Ruhestand zur Seite legen kann, hätte ohne jegliche Verzinsung bis zum Renteneintritt 175.000 Euro angespart.

Der MSCI World Index, eine weltweit diversifizierte Aktienanlage, hat von Ende 1969 bis zum 31. Mai 2016 eine durchschnittliche jährliche Rendite von 7,7 Prozent erzielt. Diese wurde für die Beispiele zugrunde gelegt und jeweils um die anfallenden Kosten reduziert (siehe Grafik 1):