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„America alone“ statt „America first“ Lässt der Handelskrieg die Börsen crashen?

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Sorgenfalten immer größer

Wenn China resolut agiert – und glauben Sie uns, sie werden –, würden die Sorgenfalten der Amerikaner deutlich größer. Denn steigende Zinsen wären das Letzte, was die USA gebrauchen könnten. Die US-Neuverschuldung soll nämlich durch Trumps Steuerpolitik auf mehr als eine Billion Dollar pro Jahr explodieren. Dabei liegen die Staatsschulden mit 21,08 Billionen Dollar auf einem Rekordhoch – das sind sagenhafte 107,2 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung.

Doch auch zwischen Europa und den USA kommt es zu ersten „kriegerischen Handelsmaßnahmen“. Zunächst führte Trump Zölle auf Aluminium und Stahl ein. Er wirft den Europäern vor, mit einem hohen Handelsüberschuss der US-Wirtschaft zu schaden. Für den Fall europäischer Gegenzölle drohte er bereits mit Strafzöllen auch auf europäische Autos, was vor allem deutsche Hersteller träfe.

„Ass im Ärmel der EU“

Ab dem 22. Juni erhebt die EU auf Motorräder, Jeans und Whiskey aus den USA ebenfalls Strafzölle. Sie treffen Produkte, die typisch amerikanisch sind. Und sie kommen aus Bundesstaaten, in denen die Republikaner stark sind. Mit Spannung wird erwartet, wie es in den nächsten Wochen weiter geht.

Doch auch Europa hätte noch ein Ass im Ärmel, allerdings nur, wenn die europäischen Staaten gemeinsam vorgehen. Die großen US-Unternehmen wie Apple, Google oder Facebook versteuern den Großteil ihrer Gewinne sehr steuergünstig in Irland. Hier könnte ein angebrachter Steuersatz diese US-Firmen deutlich treffen.

Die USA kann den Handelskrieg gegen China und Europa kaum gewinnen. Die Vereinigten Staaten repräsentieren nur noch 15 Prozent des Welt-BIPs, wie sinnvoll ist es, die anderen 85 Prozent vor den Kopf zu stoßen? Die Risiken für die Weltwirtschaft, den S&P 500 und gerade den Dax mit seinen vielen exportabhängigen Firmen nehmen signifikant zu. Anleger sollten auf der Hut sein und frühzeitig in Deckung gehen. Jetzt heißt es „defense first“!

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