Zäher Kampf statt Knall Amundi lässt ETF-Marke Lyxor verschwinden
2021 hatte Amundi angekündigt, den Fondsanbieter Lyxor übernehmen zu wollen, Anfang 2022 meldeten beide Seiten Vollzug. Lyxor, die ehemalige Tochtergesellschaft der französischen Bank Société Générale, ging an Amundi und damit an die Amundi-Muttergesellschaft Crédit Agricole über.
Die Lyxor-Fonds, hauptsächlich ETF-Strategien, aber auch aktiv gemanagte sogenannte Liquid Alternatives kamen ebenfalls zu Amundi. Der Name Lyxor wurde zunächst beibehalten.
Das soll sich nun ändern. Im Verlauf der zweiten Jahreshälfte 2023 wolle man alle 202 Fonds samt ihrer Anteilsklassen, die noch den Markennamen Lyxor tragen, auf Amundi umfirmieren. Wie das genau geschehen soll, regelt Amundi uneinheitlich: Teilweise kommt es zu reinen Umbenennungen, teilweise werden Lyxor-Fonds mit ähnlich anlegenden Amundi-Vehikeln verschmolzen. Da der Übergang von Fall zu Fall unterschiedlich gehandhabt wird, gibt es laut einer Sprecherin des Hauses auch keinen konkreten Stichtag, zu dem der Name Lyxor aufhören soll zu existieren.
Amundi will den Fonds-Übergang bis Jahresende 2023 hinter sich bringen, zumindest das Gros davon, wie man bei der Gesellschaft auf Anfrage versichert. Der Prozess gestalte sich jedoch mühsam - vor allem aufgrund der diversen Fonds-Anteilsklassen, die die Erträge teils ausschütten, teils thesaurieren und zudem auf unterschiedliche Währungen lauten.
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Lyxor-Übernahme war Anfang 2022 komplett
Anlässlich der Lyxor-Übernahme hatte Amundi 2021 angekündigt, zum größten ETF-Anbieter Europas werden zu wollen. Der ETF-Markt ist jedoch stark umkämpft. Anlagestrategien in einer ETF-Hülle – die vergleichsweise günstig angeboten werden – sind auch bei den Endkunden zunehmend gefragt.
Im Ergebnis steigen immer mehr Fondsgesellschaften in das potenziell lukrative Geschäft ein. Neben klassischen ETFs, die einfach einem Index folgen, gibt es mittlerweile auch sogenannte Smart-Beta-ETFs, die einer eigens kreierten Benchmark folgen, sowie in jüngerer Zeit zunehmend auch aktiv gemanagte ETFs, die sich von ihrer Benchmark entfernen können.
Zuletzt hatte die niederländische Fondsgesellschaft Robeco angekündigt, in Zukunft ebenfalls in das ETF-Geschäft einsteigen zu wollen. Man sei dabei, eine ETF-Plattform einzurichten.
Auch die Deutsche-Bank-Tochter DWS will mit ETFs wachsen, dort soll die ETF-Marke Xtrackers deutlich ausgebaut werden. Im August hat die DWS den ETF-Riesen Blackrock mit seiner Marke iShares bereits nach Zuflüssen überholt. Seit Jahresbeginn konnte Xtrackers einen Mittelzufluss von 12,7 Milliarden US-Dollar für sich verbuchen. Die DWS liegt damit weiterhin jedoch nur auf Platz 2 hinter Blackrock – das im europäischen ETF-Geschäft auf 43 Prozent Marktanteil kommt.