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Nach Lyxor-Übernahme Amundi will ETF-Sparte massiv ausbauen

Von in FondsLesedauer: 3 Minuten
Amundi-Schriftzug auf einem Dach in Wien
Amundi-Schriftzug auf einem Dach in Wien: Die Fondsgesellschaft will bei Passiv-Investments stark wachsen. | Foto: imago images / Steinach

Nach sechs Monaten Vorbereitung sei die Lyxor-Übernahme nun perfekt, meldete Amundi vor wenigen Tagen. Jetzt gibt der französische Fondsanbieter weitere strategische Pläne bekannt.

Demnach will Amundi vor allem sein Angebot an Passiv- und alternativen Investments ausbauen. Kombiniert mit der Lyxor-Palette verwaltet das Haus nach eigenen Angaben aktuell 170 Milliarden Euro in ETFs und hält damit einen Marktanteil von 14 Prozent in Europa. Mehr als 300 ETFs seien bei Amundi erhältlich. Das Haus sieht seine Stärke vor allen Dingen bei Nachhaltigkeit, Themen-ETFs, Schwellenland- und Anleihen-ETFs.    

Schwerpunkt ETFs

Und es soll weitergehen: Weiteres Wachstum versprechen sich die Franzosen durch die immer populärer werdenden vermögensverwaltenden Konzepte mittels ETFs sowie durch Selbstentscheider, die gern auf Online-Plattform investierten – und dort gern in ETFs. Auch institutionelle Investoren griffen zunehmend zu den Passiv-Vehikeln, um die Bereiche Anleihen und ESG (ökologisch, sozial, gute Unternehmensführung) abzudecken, errechnen sich die Franzosen als Chance.

Den Anteil nachhaltiger ETFs gemäß den Artikeln 8 und 9 Offenlegungsverordnung will Amundi bis 2025 nach eigener Auskunft verdoppeln. In drei Jahren sollen sie im Amundi-Sortiment bereits 40 Prozent ausmachen, stellt die Gesellschaft in Aussicht.

Mit der Lyxor-Übernahme ist Amundi am europäischen ETF-Markt mittlerweile an der DWS vorbeigezogen. Deren ETF-Sparte Xtrackers kommt gemäß der Plattform Extraetf.com auf rund 150 Milliarden Euro unter Verwaltung. Größter ETF-Anbieter in Europa bleibt auch weiter die Blackrock-Tochter iShares mit mehr als 400 Milliarden Euro unter Verwaltung.

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Schwerpunkt Alternatives

Für ihren zweiten strategischen Schwerpunkt, Alternatives, hat Amundi die Spezialsparte „Amundi Alternatives“ aufgebaut. Deren Angebot richtet sich weltweit an institutionelle, semi-institutionelle und Privatanleger. Die speziell auf die europäischen Ucits-Regeln zugeschnittene Alternatives-Plattform soll bis 2025 um 50 Prozent wachsen, plant man bei Amundi.

Amundi hat im Zuge der Lyxor-Übernahme zudem einige Führungsaufgaben neu verteilt:

  • Lyxor-Chef Lionel Paquin wird Mitglied des Executiv-Komitees von Amundi.
  • Lyxor-ETF-Chef Arnaud Llinas soll weiter die ETF-Sparte leiten, jetzt unter dem Dach von Amundi. Er wird sich in dem Zusammenhang allgemein um Indexfonds und auch den Bereich Smart Beta kümmern und an Fannie Wurtz, Mitglied des General Management Committee von Amundi, berichten.
  • Nathanaël Benzaken, Leiter Kundenkontakt (Chief Client Officer) bei Lyxor, wird Hauptverantwortlicher für den Bereich Alternatives. Auch Benzaken wird Fanny Wurtz unterstellt sein.
  • Die Investmentchefin von Lyxor, Florence Barjou, verlässt das Unternehmen. Sie wechselt zum 1. März zum Versicherer Crédit Agricole Insurance und wird dort die Leitung Investment übernehmen.
  • Lyxor-Generalsekretär Edouard Auché soll hauptverantwortlich die IT und operative Prozesse von Lyxor auf die Amundi-Plattform bringen.
  • Lyxor-Personalleiterin Coralie Poncet soll neben ihrer Aufgabe dafür sorgen, dass die Lyxor-Mitarbeiter in die Amundi-Strukturen integriert werden.
  • Alle übrigen Geschäftsbereiche sowie die Länderchefs von Lyxor werden wie vormals bestehen bleiben und an Amundi-Verantwortliche berichten.

Die Lyxor-Übernahme inklusive der letzten noch verbleibenden Rechtsakte soll Mitte des Jahres 2022 abgeschlossen sein, stellt Amundi in Aussicht.

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