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Amundi zu Trumps Handelskrieg „Die protektionistischen Maßnahmen der USA schaden allen Beteiligten“

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Reformen und Rohstoffe machen widerstandsfähig

Allgemein herrscht die Meinung vor, dass ein Handelskrieg aufgrund der engen weltweiten Verflechtungen aller Volkswirtschaften kaum Gewinner hervorbringen würde. Aber einige Länder dürften sich als widerstandskräftiger erweisen als andere. Dazu zählen zum Beispiel jene Staaten, deren Wirtschaft mehr auf ihren Binnenmarkt ausgerichtet ist. Außerdem könnten Länder zunächst weitgehend von negativen Auswirkungen verschont bleiben, die von den Segnungen des globalen Wirtschaftswachstums profitiert haben, denen es also gelungen ist, für ein starkes inneres Gleichgewicht zu sorgen sowie ihre Ausgaben auf jene öffentlichen Bereiche zu lenken, die den höchsten Produktivitätszuwachs bringen.

Ebenfalls besser gestellt sind auch jene Länder, die Wirtschaftsreformen durchgeführt haben. Weiterhin sind Länder weniger angreifbar, die einen effektiven Mix aus geldpolitischen und steuerrechtlichen Maßnahmen auf den Weg gebracht haben. Für einen begrenzten Zeitraum rechnen wir auch damit, dass Rohstoffexporteure von den aktuellen Entwicklungen mehr profitieren als Länder, die Industriegüter exportieren. Der Grund: Die Dynamik der Rohstoffproduktion und -beschaffung, welche in speziellen Zyklen verläuft, wird deren Preise stützen. Sobald sich dagegen der Zyklus der Weltwirtschaft verlangsamt, sinkt die Zuversicht der Produzenten und Exporteure von Industriegütern und sie werden ihre Investitionen zurückfahren.

Schwellenländer werden unterschiedlich betroffen

Bei den Schwellenländern beobachten wir zwei kritische Regionen: Im Hinblick auf den Automobilsektor und die Zwistigkeiten zwischen den USA und China sind aufgrund ihrer Lage und ihrer wirtschaftlichen Schwerpunkte voraussichtlich Osteuropa und Asien am stärksten betroffen. Sollte das Wirtschaftswachstum Chinas stärker sinken als erwartet, wird diese Tatsache auch einige Rohstoffexporteure mit vergleichsweise offenen Volkswirtschaften in Lateinamerika treffen wie etwa Chile, Peru und Kolumbien. In Asien werden vor allem Vietnam, Taiwan, Südkorea und Malaysia unter dem Handelskonflikt leiden.

Dagegen werden eher geschlossene Wirtschaftsräume weniger von dem aus dem Handelskonflikt resultierenden sinkenden globalen Wirtschaftswachstum getroffen.

In Asien bevorzugen wir daher Indien und Indonesien. Beide Länder haben Wachstumsgeschichten auf Basis guter Fundamentaldaten. Zudem richten wir unseren Fokus eher auf die Binnenwirtschaft; dazu zählen Branchen wie Konsumgüter und Finanzdienstleister. Ölexporte sind hingegen kaum direkt von Zöllen betroffen; daher haben wir Russland und andere Ölexporteure im Fokus.

Soweit nicht anders angegeben, beruhen die hier enthaltenen Ansichten auf Recherchen, Berechnungen und Informationen von Amundi Asset Management und haben den Stand 15.07.2018. Diese Ansichten können sich jederzeit ändern, abhängig von wirtschaftlichen und anderen Rahmenbedingungen. Es gibt keine Gewähr, dass sich Länder, Märkte oder Branchen wie erwartet entwickeln werden. Diese Veröffentlichung ist kein Verkaufsprospekt und stellt kein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Anteilen in Ländern dar, in denen ein solches Angebot nicht rechtmäßig wäre. Außerdem stellt diese Veröffentlichung kein solches Angebot an Personen dar, an die es nach der jeweils anwendbaren Gesetzgebung nicht abgegeben werden darf. Amundi Deutschland GmbH ist ein Unternehmen der Amundi Gruppe.

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